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Im Netz findest du unzählige Artikel mit “Things to do in Thailand”. Heute drehen wir den Spieß mal um und erklären dir, was du in Thailand eher vermeiden oder nicht tun solltest. Denn gerade in diesem Land kannst du leicht in ein Fettnäpfchen treten.

Thailand: 12 No-Gos, die du vermeiden solltest

Als Thailand-Neuling kannst du natürlich nicht gleich alles wissen. Du kommst schließlich aus einer ganz anderen Welt und Südostasien ist möglicherweise absolutes Neuland für dich. Auch wenn die meisten Dinge mit gesundem Menschenverstand normalerweise vermieden werden, gibt es noch den einen oder anderen Punkt, den du als Neuling einfach noch nicht wissen kannst.


1. Elefantenreiten und sonstige Tierattraktionen

Für viele Asienbesucher ist es eine der Attraktionen schlechthin: Mal auf dem Rücken eines Elefanten zu reiten. Doch wusstest du, dass viele dieser Tiere dafür wahrscheinlich jahrelang gequält und erniedrigt werden, damit sie das mit sich machen lassen? Davon abgesehen ist es auch nicht gesund für den Elefanten. Zugegeben, auch wir haben das auf unserer allerersten Thailand-Reise 2012 noch gemacht. Völlig naiv und ahnungslos. Heute raten wir jedem davon ab.

Kurz und knapp: Lass es einfach und unterstütze so etwas nicht! Das gilt übrigens auch für andere Tierattraktionen wie z.B. Tiger- oder Affenshows.

Elefantenreiten auf Koh Samui

Wenn du schon Elefanten besichtigen willst, dann tue es in Camps, wo die Tiere gut und mit Liebe behandelt werden. Tipps dazu gibt es bei Life to go oder auf Englisch bei Expert Vagabond.

2. Drogen nehmen

Drogen sind allgemein nicht gut und gerade in Ländern wie Thailand sind die Strafen erheblich höher als in Deutschland oder dem Rest Europas. Das geht in einigen Fällen sogar bis zur Gefängnisstrafe und in ganz extremen Fällen bis zur Todesstrafe.

In vielen Touristenorten wirst du nichtsdestotrotz Drogen angeboten bekommen. Gerade in beliebten Partyorten wie z.B. Phuket, Koh Samui oder Koh Phangan passiert das häufiger. Du solltest von dubiosen Straßenhändlern auf keinen Fall etwas kaufen. Es kann vorkommen, dass diese mit der Polizei zusammenarbeiten, du anschließend erwischt wirst und sehr hohe Summen zahlen musst. Alles schon vorgekommen.

Bleib einfach bei deinem Bier oder SangSom und genieße die Zeit! Wo wir aber gleich zum nächsten Punkt kommen…

3. Unvorsichtig oder betrunken fahren

Beim Rollerfahren in Südostasien gibt es vieles zu beachten. Neben dem Verkehr und schlechten Straßen ist betrunken Fahren wohl eine der häufigsten Unfallursachen.

Wenn du dich nicht sicher auf dem Roller fühlst und ihn nicht sicher beherrschst, dann lass es lieber einfach. Klar gilt hier gewissermaßen auch Learning by Doing, jedoch ist eine Insel wie Koh Samui z.B., wo stellenweise viel Verkehr herrscht, eindeutig der falsche Ort dafür. Und wenn du wirklich Roller fahren willst, dann sei bitte vorsichtig und überschätze dich nicht. Vor allem mit dem Tempo!

Mehr Infos darüber findest du in unserem Artikel zum Rollerfahren in Thailand.

Dass du nicht betrunken fahren solltest, ist auch selbstredend. Viel zu häufig sehen wir Touristen, die sich betrinken, auf den Roller steigen und ganz selbstbewusst noch mit 70 km/h fahren. Das kann schnell sehr böse enden.

4. Die Religion nicht respektieren

Die Hauptreligion in Thailand ist der Buddhismus. Klar darfst du jeden wunderschönen Tempel im Land besuchen und viele Fotos schießen. Jedoch gibt es gewisse Benimmregeln in den Tempeln, die leider nicht immer eingehalten werden.

Dazu gehört z.B. falsche Kleidung (siehe auch weiter unten), Posen mit oder sogar auf Buddha-Statuen oder laut im Tempel sein und Betende stören. Die Thais sind zwar sehr gelassen und tolerant gegenüber Touristen, jedoch gibt es Grenzen.

Mehr über den Buddhismus in Südostasien und wie du dich verhalten solltest, haben wir in unserem Artikel “Religionen in Südostasien – Dos and Don’ts (Teil 1: Buddhismus)” für dich zusammengefasst.

Wat Chalong Tempel in Phuket
Wat Chalong in Phuket

5. Die Natur verschmutzen/zerstören

In den Ländern Südostasiens wird leider von vielen Einheimischen sowieso schon keine Rücksicht auf die Umwelt genommen. Plastikmüll ist ein großes Problem. Da sollte es als Tourist natürlich selbstverständlich sein, dass du deinen Müll oder Kippenstummel nirgendwo liegen lässt. Verzichte möglichst häufig auf Plastik und nimm Plastiktüten oder Strohhalme von den Convenience Stores wie 7-Eleven nur, wenn es wirklich nötig ist.

Bei Schnorcheltouren solltest du keine Korallen berühren oder erst recht nicht auf sie drauftreten. Das sieht man, im Gegensatz zu asiatischen Touristen, bei westlichen Touristen zum Glück sehr selten.

Schnorchler vor Koh Chang, Thailand

6. Auf Touristen-Abzocke reinfallen

Bangkok ist oft die erste Destination für Thailand-Neulinge. Die Stadt ist für viele Reisende und Backpacker das Tor nach Südostasien.

Doch gerade dort tummeln sich viele Abzocker, die täglich auf “Beutejagd” gehen. Der Klassiker ist wohl der Tuk-Tuk Fahrer, der dich scheinbar günstig zu den beliebten Sehenswürdigkeiten fährt. Doch dass er Zwischenstopps bei Schneidern, Juwelierhändlern oder Reiseagenturen macht, die Provisionen an den Fahrer abgeben, weiß der Bangkok-Neuling nicht. So gesehen ist es zwar keine wirkliche Abzocke, denn du musst nicht zwingend etwas bei den Schneidern etc. kaufen, jedoch kann es sehr nervig werden. Wenn du damit nicht leben kannst und trotzdem das Tuk Tuk nutzen möchtest, dann gibt es noch seriöse und organisierte Touren, die du vorab buchen kannst.

Auch wenn das Tuk-Tuk Fahren ein großes Abenteuer ist, gibt es in Bangkok genug anderer Verkehrsmittel. In unserem Bangkok Verkehrsguide findest du mehr Infos dazu.

Tuk Tuks in Bangkok auf dem Weg zum Bahnhof

Weitere ausführliche Infos zu Scams in Bangkok, findest du beim Flocblog.

7. In der Öffentlichkeit meckern oder laut werden

Unter Thais ist es wichtig stets sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu wahren. Auf offener Straße laut herumschreien oder zu meckern ist nicht gerne gesehen. Noch schlimmer ist es, wenn ein “Farang” (westlicher Tourist) einen Thai in der Öffentlichkeit blamiert, anpöbelt oder bloßstellt und er somit womöglich sein Gesicht verliert.

Sollte es zu Konflikten kommen, bleibe einfach stets ruhig und freundlich. Ein Lächeln hilft in diesem Land mehr als eine böse Miene. Schreie niemanden an oder streite dich laut. Du kannst sehr schnell Probleme bekommen. Erst recht solltest du dich niemals mit (möglicherweise betrunkenen) Thais anlegen, z.B. auf einer Party. Vermeide wenn möglich jeglichen Konflikt.

Übrigens: Rede in der Öffentlichkeit auch am besten nicht über den König oder die Königsfamilie, zumindest in keinster Weise negativ. Die Thailänder verehren Ihre Könige sehr, besonders den 2016 verstorbenen König Bhumibol Adulyadej, der viel für sein Land getan hat.

8. Dich unangemessen kleiden

Du lebst den Backpacker-Lifestyle, bist frei und wild, genießt den Südostasien-Vibe. Doch mal ganz ehrlich: mit den typischen “Same Same But Different” Neon-Tanktops outest du dich doch gleich überall als unerfahrener Tourist. Auf Inseln vielleicht ok, aber gerade in Städten wie Bangkok, wo kein Einheimischer oder Expat jemals so herumlaufen würde, solltest du dich nicht zu sehr “verkleiden”. Es ist einfach nicht mehr “hip” und ein normales T-Shirt, wie du es auch im Sommer zu Hause tragen würdest, tut es doch auch.

Nichts gegen Tanktops und kurze Badeshorts an sich, aber es gibt in Thailand Orte, wo sie einfach unangebracht sind. Ebenso wie Bikinis oder allgemein zu sexy Kleidung. Das wären hauptsächlich Tempel, aber auch z.B. in einer Bankfiliale oder Behördengebäuden solltest du nicht halbnackt auftauchen.

Schild mit Kleiderordnung in einem Tempel im Isaan

Schuhe oder Flipflops beim Betreten von Häusern oder bestimmten Gebäuden anbehalten, ist auch ein gängiger Fauxpas, den du vermeiden solltest. Im Zweifel schaue einfach, ob vor dem Eingang schon Schuhe herumliegen. Wenn ja, dann tue es gefälligst auch! Beim Betreten von Häusern oder Wohnungen von Thais gilt es einfach immer!

Zum Thema Kleidung kann ich dir übrigens noch den Tipp geben, dass du dir unbedingt eine dünne Jacke oder ein Sweatshirt mitbringen solltest. In Thailand wird die Klimaanlage in Gebäuden oder Fahrzeugen gerne mal extrem stark aufgedreht und du kannst dich dadurch schnell erkälten. Vielleicht hilft dir ja auch unsere Packliste hierbei etwas weiter.

9. Dich distanzieren oder abschotten, nicht offen für Neues sein

Klar, du bist in einem fremden Land und alles ist neu für dich. Da ist es naheliegend, dass du erstmal Gleichgesinnte suchst, z.B. andere Backpacker im Hostel. Am besten noch aus dem selben Land. Das ist auch überhaupt nicht verkehrt, ABER…

Du solltest dich nicht von den Locals distanzieren und zu abweisend sein. Nicht jeder will dir gleich etwas andrehen oder dich abzocken. Meistens kannst du mit den Einheimischen eine Menge Spaß haben und vieles lernen oder erleben, das dir sonst als Tourist verborgen bleiben würde. Ein paar Worte Thai öffnen auch viele Türen.

Tobi und ich beobachten es ganz oft, dass Backpacker nur unter sich bleiben. Viele Reisende haben mit Locals höchstens Kontakt, wenn sie mal Essen oder Trinken bestellen. Wir haben bereits seit dem allerersten Thailand-Besuch stets den Kontakt zu Einheimischen gesucht und immer sehr viel Spaß gehabt. Mittlerweile haben wir hier viele thailändische Freunde.

Sei auch offen für andere Dinge, gerade das Essen. Probiere alles und wenn dir etwas nicht schmeckt, dann probierst du nächstes Mal einfach etwas anderes. Jeden Tag Pizza oder Burger kannst du auch zu Hause essen! Außerdem ist Thai Food viel mehr als nur gebratener Reis mit Hähnchen!

10. Zu geizig sein

Du hast 700 € oder mehr übrig für einen Flug nach Thailand, aber bist vor Ort geiziger als zu Hause. Warum?

Klar gilt es auch auf Reisen zu sparen, vor allem auf einer Welt- oder Langzeitreise. Doch es gibt gewisse Grenzen und beim Essen versuchen zu feilschen ist definitiv etwas, was diese überschreitet. Auch auf dem Markt solltest du nicht unbedingt zu aggressiv verhandeln, vor allem, wenn es nur um 10 Baht (0,25 €) geht. Das ist alles schon vorgekommen und ganz ehrlich: es ist einfach nur peinlich!

Feilschen ist in Thailand absolut nicht verkehrt und du solltest es immer probieren (außer beim Essen natürlich). Übertreibe jedoch nicht dabei und sehe das Feilschen eher als einen Spaß. Sollte jedoch jemand probieren dich offensichtlich abzuzocken, dann hört dieser Spaß selbstverständlich auf. Werde aber nicht aggressiv dabei und gehe einfach (siehe auch Punkt 7).

11. Leute falsch begrüßen

Wie du vielleicht weißt, ist der “Wai” die gängige Begrüßung in Thailand. Normalerweise gilt er nur für Thais. Fast jeder Tourist, der bei seinem ersten Besuch probiert den Wai nachzumachen, macht es falsch.

Beim Wai gibt es ein System und die Position deiner Hände ist immer davon abhängig, wen du grüßt. Dabei gibt es traditionell den “normalen” Wai für Gleichaltrige, den “mittleren” für Ältere Personen und Autoritätsperson sowie den “hohen” für Mönche, Buddhas etc. Neben dem traditionellen Wai gibt es heute auch oft den modernen, wo die Hände einfach vor die Brust gehalten werden. In Thailand werden heute im Alltag beide Wais verwendet.

Du siehst also, es kann etwas kompliziert werden. Im Zweifel, bevor du etwas falsch machst, reicht als Tourist auch einfach ein freundliches Nicken. Das ist immer noch besser als wenn du dich völlig übertrieben zum Taxifahrer oder Hotelmitarbeiter verbeugst und dich damit eher blamierst. Beim Begrüßen sagt man übrigens “Sawatdee Khrap/Khaa” und nicht “Kob Khun Khrap/Khaa” – uns ist oft aufgefallen, das Thailand-Neulinge das gerne mal verwechseln. Auch beim Bedanken habe ich schon ein “Sawatdee Khrap/Khaa” gehört.

Wie du den Wai richtig machst, erklärt dir Sebastian von Phuketastic auch auf YouTube. Tipps zum Lernen der thailändischen Sprache haben wir auf unserem Blog zusammengefasst.

12. Zu guter Letzt: nicht vergleichen

Du bist nicht in Europa – denke immer daran. In Südostasien kann es auch mal passieren, dass der Bus oder Zug eine halbe Stunde später kommt. Oder er randvoll und schmutzig ist. Oder du nicht gemütlich sitzt und wenig Beinfreiheit hast. Und und und.

Songthaew in Khon Kaen (Isaan)
Es kann auch mal ungemütlich werden: ein Sammeltaxi in Khon Kaen (Isaan)

Lege deine deutschen Gewohnheiten einfach am besten komplett ab und genieße die Unvollkommenheit. Probiere wenigstens, sie zu akzeptieren und meckere nicht über jede Kleinigkeit, die nicht perfekt wie in Deutschland läuft. Lerne einfach, über kleine Fehler in jederlei Hinsicht hinwegzusehen. Wenn du das nicht kannst, ist Thailand wahrscheinlich einfach nicht das richtige Reiseziel für dich.

Was fällt dir noch zu diesem Thema ein? Hast du Fragen zu einem bestimmten Punkt? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen und wir beantworten deine Frage.

Fotos: Foto 4 und Header (Tuk Tuks): pr_camera/shutterstock.com

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Marcel

Moin, ich bin Marcel! Blogger, Autor und Gründer dieses Reiseblogs. Ich reise fast dauerhaft seit 2013 und bin am liebsten in Südostasien und Europa unterwegs. Dabei reise ich mittlerweile auch gerne mit Kind. Erfahre mehr auf unserer Über uns Seite.