Bei Südostasien denken die meisten an Traumstrände, Streetfood und Tempel. Meistens sieht eine Reise dorthin auch genauso aus. Aber es gibt auch einige Dinge, die du zur Sicherheit in Südostasien beachten musst, vom chaotischen Verkehr über “Snatch Thieves” auf dem Roller bis hin zu Magenproblemen oder wilde Tiere.

Ist Südostasien sicher? Ja, wenn du folgende Dinge beachtest!

Grundsätzlich ist Südostasien eine sehr sichere Region zum Reisen und kein gefährliches Pflaster. Viele Situationen kannst du vermeiden, wenn du einige Dinge im Hinterkopf behältst. Gesunder Menschenverstand ist schon oft dein bester Freund.

In diesem Artikel zeigen wir dir, worauf du achten solltest. Auf diese Weise kannst du deine Reise hoffentlich entspannter antreten.


1. Reiseversicherung und Notfallplan

Eine gute Reiseversicherung ist das A und O, nicht nur in Südostasien. Sollte dir etwas passieren, dann ist sie im Ernstfall dein wichtigster Schutz. Ein kleiner Rollerunfall, eine Lebensmittelvergiftung oder der Biss von einem Tier. Und schon landest du bei einem Arzt oder im Krankenhaus. Ohne Versicherung kann das teuer werden. Achte also unbedingt darauf eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen. Wir haben schon genügend Fälle gesehen, wo dann um Spenden gebeten wurden, weil der Krankenhausaufenthalt nicht bezahlt werden konnte. Mit einer Versicherung bist du auf der sicheren Seite.

Hinweis: Achte beim Abschluss darauf, dass auch ein medizinisch sinnvoller Rücktransport in den Leistungen abgedeckt wird.

Sehr wichtig ist auch, dass du einen Notfallplan hast. Speichere dir wichtige Nummer ab oder schreib sie auf. Dazu zählen z.B. die Notfallnummer deiner Versicherung, die Sperrhotline deiner Kreditkarte und natürlich Nummern von deinen Angehörigen. Außerdem solltest du Kopien von deinem Reisepass, Visum und Führerschein machen, am besten auf Papier und digital, sodass du diese immer parat hättest. Im Notfall kommst du so schneller an Hilfe und hast weniger Stress.

2. Taschendiebe und Snatch Thieves auf Rollern

Snatch Thief Warnschild

In vielen Großstädten in Südostasien gibt es sogenannte Snatch Thieves. Wir haben das sogar mal in Phnom Penh in Kambodscha live erlebt bei Freunden von uns. Das sind Diebe, die auf einem Roller an dir vorbeifahren und dir dabei die Tasche von der Schulter reißen oder den Gurt durchtrennen. Der Moment ist ein Schock und wenn dann das Geld, das Handy, die Hotelschlüsselkarte oder die Kreditkarten weg sind, ist das absolut ärgerlich.

Tipp: Du solltest deine Tasche immer zu abgewandten Seite der Straße tragen, am besten quer über den Körper und natürlich den Reißverschluss schließen, wenn du einen hast. Auch dein Handy solltest du nicht zur Straßenseite in der Hand haben, vor allem an stark befahrenen Straßen.

Wenn du unterwegs eine stabilere Tasche nutzen möchtest, lohnt sich ein etwas robusterer Crossbody-Bag. Nach unserer Erfahrung sind wir auf jeden Fall vorsichtiger geworden, obwohl es bisher nur einmal in über 10 Jahren Südostasien passiert ist. Bei GALERIA findest du gerade als Frau verschiedene Umhänge-Ledertaschen, die sich gut quer über den Körper tragen lassen und deutlich widerstandsfähiger sind als dünne Stoffbeutel oder billige Handtaschen vom Nachtmarkt. Das ersetzt zwar keine Vorsicht, gibt dir aber ein kleines Plus an Sicherheit. Die Diebe schauen schließlich auch, wo die leichteste Beute zu machen ist.

3. Gesundheit: Trinkwasser, Essen und Hygiene

Street vendor in Bangkok
Street Food in Bangkok, Thailand

Mit Ausnahme von Singapur solltest du in keinem Land Südostasiens Leitungswasser trinken (zum Zähneputzen ist es aber ok)! Verwende stattdessen immer Wasser aus dem Supermarkt oder Convenience Store, das sehr günstig ist. Alternativ gibt es an vielen Orten Trinkwasserautomaten, wo du dir noch günstiger deine Flasche auffüllen kannst. Es wird jedoch häufiger berichtet, dass auch dieses Wasser (bzw. die Automaten selbst) nicht 100% sauber ist. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst: Bleibe beim Wasser aus der Flasche, auch wenn der erhöhte Plastikverbrauch natürlich nicht sehr schön ist.

Dass du dir überall gründlich die Hände waschen solltest, sollte klar sein. Beachte auch, dass es in einigen Ländern, etwa in Malaysia und Indonesien, teilweise üblich ist, mit der Hand zu essen. Von dir wird das als Tourist natürlich nicht erwartet und du bekommst Besteck, aber solltest du irgendwo Gast sein, dann wasche dir trotzdem die Hände.

Eine allgemeine Faustregel beim Street Food lautet: Dort, wo viele Locals essen, kannst auch du bedenkenlos essen gehen. Beim Thema Eiswürfel kommt es immer auf den Ort an. In Thailand können wir dir zumindest sagen, dass es eigentlich größtenteils sicher ist. Achte jedoch auf die Eiswürfelform – haben die Eiswürfel ein Loch in der Mitte und sind etwas länglicher von der Form? Dann kannst du sie bedenkenlos konsumieren.

4. Drogen und strenge Gesetze

Drogen sind allgemein nicht gut, aber der eine oder andere Südostasien-Neuling lässt sich trotzdem gerne mal verführen. Gerade die beliebten Partyorte in Thailand oder Kambodscha sind beliebt dafür. Egal, welche Art von Drogen: Wir können dir wirklich nur empfehlen, vorsichtig zu sein. Die Gesetze in den meisten Ländern Südostasiens sind sehr streng und in einigen davon (beispielsweise Indonesien) gibt es auf den Besitz von großen Mengen sogar die Todesstrafe.

Kurzum: Genieß deinen Drink, aber lass die Finger von Drogen, die im jeweiligen Land nicht legal sind!

Info: Auch wenn es in Thailand so scheint, als ob Marihuana komplett legal wäre, das ist ein Trugschluss. Du kannst es zwar in den Cannabis Shops kaufen, aber darfst es eigentlich nicht in der Öffentlichkeit konsumieren. Die Regeln werden immer wieder von der Regierung diskutiert und können sich jederzeit wieder ändern. In anderen Ländern wiederum wie Indonesien, Singapur oder Malaysia ist es viel strenger und unter keinen Umständen solltest du es dort riskieren.

5. Typische Scams erkennen und vermeiden

Tuk Tuks in Bangkok, Thailand

Kleine Scams oder Abzocken gehören leider in vielen Ländern zum Reisealltag, da ist Südostasien auch keine Ausnahme. Dabei geht es meistens nicht um gefährliche Situationen, sondern darum, dass du zu viel Geld bezahlst.

Ein typisches Beispiel sind die Tuk Tuk- und Taxifahrer. Sie bieten dir extrem günstige Fahrten an, möchte dir dabei aber noch ein paar “besondere” Shops zeigen. Entweder sind dies Juweliere, Schneider oder Reisebüros. Dort werden dir dann Sachen gezeigt, angeboten und teils sogar Druck aufgebaut, damit du etwas kaufst. Die Preise dort sind weder fair, noch brauchst du diese Dinge, aber die Tuk Tuk und Taxifahrer verdienen daran Provision, weshalb sie die Fahrt so günstig anbieten.

Ein weiteres Beispiel sind extrem günstige Touren. Am Ende werden sie sowieso teurer, weil du noch Eintrittsgelder etc. bezahlen musst. Lohnen tut es sich nie. Das Wichtigste für dich, um nicht auf diese Scams reinzufallen, ist sie zu kennen und vor allem Preise immer vorher zu klären und Angebote in Ruhe zu vergleichen.

Buche Ausflüge und Transfers bei seriösen Agenturen, offiziellen Countern oder direkt bei bekannten Online-Plattformen, wie z.B. GetYourGuide oder 12go.asia. Sollte dir jemand auf der Straße ein „zu gutes Angebot“ machen, darfst du auch misstrauisch werden und es vor allem freundlich, aber bestimmt ablehnen.

Weitere Scams und Abzocken findest du übrigens auch in unserem Artikel “Tipps für Südostasien Probleme“.

6. Verkehr und Rollerfahren

Das Rollerfahren ist in fast ganz Thailand, Bali und Lombok besonders beliebt. Auch wir lieben dieses Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Wir haben schon Zehntausende von Kilometern in allen möglichen Orten hinter uns gebracht, und müssen dennoch immer wieder vorsichtig sein. Der Verkehr in Südostasien läuft einfach anders, ist chaotischer als in westlichen Ländern, und Verkehrsregeln werden oft ignoriert. Eine Ausnahme ist hier Singapur.

Ohne gültigen Motorradführerschein solltest du sowieso auf keinen Roller steigen. Was wir ebenfalls erschreckend oft feststellen, ist die Tatsache, dass einfach ohne Helm gefahren wird. Bitte sei keiner dieser Touristen, die ihren Thailand-Urlaub im Krankenhaus verbringen müssen! Neben dem Tragen des Helmes solltest du auch immer zurückhaltend und nicht zu schnell fahren. Sei vorausschauend und rechne stets mit unberechenbaren Fahrmanövern der anderen Verkehrsteilnehmer. Dies betrifft sowohl die Locals, als auch westliche (teils unerfahrene) Rollerfahrer.

Achte auch auf Straßenhunde, die plötzlich auf die Straße laufen könnten. Uns ist dies passiert und es kam zu einem Unfall. Im Artikel “Gesundheitsrisiken – was uns bisher alles passiert ist” haben wir darüber berichtet. Dort gibt es übrigens noch weitere Tipps zum Rollerfahren.

7. Mücken, Hitze und Klima

In tropischen Ländern solltest du dich stets vor Mücken schützen. Zwar ist Malaria in nur wenigen Gebieten vorhanden, das Dengue-Fieber ist aber in ganz Südostasien ein Thema. Es kann bei einer Dengue-Infektion sehr unangenehm werden und daher sollest du dich gut schützen.

Auch die Sonne kann extrem gefährlich werden, vor allem für uns Europäer. Dich ohne Sonnenschutz in der prallen Mittagssonne aufzuhalten, ist keine gute Idee. Bedecke deinen Kopf und trage Sonnencreme, falls du länger in der Sonne bist. Achtung: Beim Schnorcheln unbedingt nachhaltige und korallenfreundlichen Sonnencreme auftragen.

Dass du in warmen Ländern viel trinken solltest, ist selbsterklärend. Dennoch wird dieses Thema oftmals unterschätzt – vor allem bei Wanderungen oder sportlichen Aktivitäten in der Hitze.

8. Bargeld, Kreditkarten und Geldautomaten

Geldautomat in Vietnam, Phu Quoc

Ohne Bargeld läuft in Südostasien nichts! Trotzdem solltest du nicht mit einem dicken Bündel Scheine herumreisen. Heb dein Geld am besten nur an Geldautomaten ab, die direkt bei Banken oder in Einkaufszentren stehen. Dort ist das Risiko für manipulierte Automaten meist geringer als bei einzelnen ATMs an der Straße (oder gar ATMs, die irgendwo total abgelegen stehen). Wenn dir etwas komisch vorkommt, nutze einen anderen Automaten. Wenn es wirklich nicht anders geht, decke zur Sicherheit die Tastatur ab, wenn du deinen PIN eingibst.

Verlasse dich auf deiner Reise nicht nur auf eine einzige Kreditkarte/Debitkarte. Nimm mindestens zwei mit, idealerweise von unterschiedlichen Anbietern. Bewahre sie getrennt voneinander auf, zum Beispiel eine im Tagesrucksack, eine gut versteckt im Gepäck. Setze sinnvolle Kreditkartenlimits und speichere dir die Notfallnummern zum Sperren deiner Karten im Handy ab (für den Fall der Fälle auch separat auf Papier). So kannst du im Ernstfall schnell reagieren, falls eine Karte verloren geht, gestohlen wird oder am Automaten eingezogen wird.

Hinweis: Bei einigen Banking-Apps (dort, wo du deine Karten verwaltest) kannst du bestimmte Länder freigeben oder sperren. Denke daran, vor deine Reise diejenigen Länder freizugeben, die du besuchen wirst. Später denkst du vielleicht nicht mehr daran und fragst dich, warum du kein Geld abheben kannst.

9. Boote, Fähren und Strömungen

Schwimmen verboten / No Swimming Schild am Strand in Thailand

Wenn du in Südostasien bist, wirst du höchstwahrscheinlich auch mal Bootstouren und Inselhopping machen. Das gehört einfach dazu. Achte hier darauf, seriöse Anbieter zu wählen, vor allem wenn es um kleine Longtailboote geht. Eine kurze Google- oder TripAdvisor-Suche hilft da schnell weiter. Rettungswesten müssen unbedingt zur Ausstattung gehören! Es gab schon genügend Boote, die bei hohem Wellengang gekentert sind. Wenn du siehst, dass es zu starke Wellen gibt oder das Boot überfüllt ist, dann steig lieber nicht ein. Deine Sicherheit geht vor.

Das Meer solltest du sowieso niemals unterschätzen. In manchen Regionen oder zu bestimmten Jahreszeiten kann es starke Strömungen geben. Wenn du am Strand die roten Warnflaggen oder Verbotsschilder siehst, dann nimm sie ernst. Jedes Jahr sterben leider Menschen beim Schwimmen, weil sie die Strömungen und Wellen unterschätzen.

10. Wilde Tiere: Affen, Straßenhunde und Co.

Affen im Pusuk Monkey Forest auf Lombok
Wilde Affen in Indonesien

In vielen Regionen Südostasiens triffst du auf Affen, Straßenhunde oder streunende Katzen. Sie sehen oft süß aus, können aber beißen oder kratzen und im schlimmsten Fall tödliche Krankheiten wie Tollwut übertragen. Füttere Tiere nicht, geh nicht zu nah ran und versuche nicht, Selfies mit ihnen zu machen. Wenn du gebissen oder gekratzt wirst, nimm das ernst und lass die Wunde so schnell wie möglich in einer Klinik checken.

Wir hoffen, unsere Sicherheitstipps helfen dir weiter. Warst du schon vor Ort? Wenn ja, wie sicher war Südostasien für dich?

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Tobi

Hi, ich bin Tobi, Autor, leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer dieses Blogs. Seit 2013 bin ich viel in der Welt unterwegs, meist in Südostasien, aber teilweise auch in Europa. Die thailändische Insel Koh Phangan hat sich dabei zu meiner Homebase entwickelt, wenn ich nicht gerade auf Reisen bin. Erfahre mehr auf unserer Über uns Seite.