Seit 2013 reisen wir nun quer durch Südostasien und seit Ende 2015 leben wir sogar die meiste Zeit in Thailand. Wir fühlen uns in diesem Teil der Welt sehr sicher und wohl, doch trotzdem gibt es auch hier gewisse Risiken und Gefahren.

Rollerunfälle, Magen-Darm-Grippen, Hundebisse – unsere Erlebnisse in Südostasien

In etwa 6 Jahren in Thailand, Indonesien, Malaysia, den Philippinen usw. ist uns bisher noch nicht viel schlimmes passiert. Trotzdem gab es in den vergangenen Jahren einige kleine Zwischenfälle. Heute möchten wir dir ein wenig davon erzählen und gleichzeitig ein paar Tipps geben, was du tun kannst oder worauf du achten solltest.


1. Hundebisse

Hundebisse können in jedem Teil der Welt vorkommen, etwas wahrscheinlicher sogar in einigen Ländern Südostasiens. So hat es mich vor wenigen Monaten erwischt, als mir ein Straßenhund auf Koh Phangan in den Roller gelaufen ist (ausgerechnet einen Tag vor unserer Lombok Reise). Durch den Zusammenprall hat er mich und meine Frau in den Fuß gebissen.

Also fuhren wir direkt in ein Krankenhaus. Obwohl ich mich vor 5 Jahren gegen Tollwut impfen haben lasse, musste sofort eine Spritze gegen Tollwut sowie Tetanus her (weitere Tollwut Shots nach einigen Tagen waren ebenfalls nötig). Auch die Bisswunde musste gründlich gereinigt werden, um eventuelle Tollwut-Bakterien sofort abzutöten, bevor sie ins Fleisch gehen. Deswegen ist es bei einem Biss auch wichtig, dass du sofort einen Arzt aufsuchst.

Verorab Tollwut-Impfung in der SOS Medika Klinik auf Bali
Auch wenn du gegen Tollwut geimpft bist, musst du im Falle eines Bisses zum Arzt und eine neue Spritze bekommen

Übrigens sind nicht nur Hundebisse gefährlich, sondern jede Art von Tierbiss. Das kann z.B. auch ein Biss von einem Affen oder sogar einer Katze sein, bei dem du am besten direkt einen Arzt konsultieren solltest.

Was du als Reisender tun oder daraus lernen kannst

Ob du vor einer Südostasien-Reise eine Tollwut-Impfung brauchst oder nicht, ist deine Entscheidung. Wie du siehst, ist es im schlimmsten Fall trotzdem nötig, sofort ins Krankenhaus zu fahren und mindestens eine Spritze zu bekommen (falls du nicht geimpft bist, sind es insgesamt sogar 4 weitere). Die Impfung vor der Reise schützt dich also nicht unbedingt und du solltest bei Straßenhunden und wilden Affen immer sehr vorsichtig sein.

2. Rollerunfälle

Auch Rollerunfälle hatten wir schon hinter uns, zum Glück nur kleine mit nicht ernsten Verletzungen. Wir sind geübte Rollerfahrer und haben jahrelange Erfahrung. Trotzdem kann es auch mal passieren, dass du gar keinen Einfluss hast und jemand oder etwas anderes deinen Unfall verschuldet.

Das beste Beispiel hierfür ist der Fall, den ich im vorigen Punkt genannt habe. Bei einer Rollerfahrt auf Koh Phangan lief mir urplötzlich ein Hund in den Roller, was zu einem Crash führte. Da ich mit so etwas in bestimmten Orten schon rechne, bin ich schon sehr langsam gefahren und hatte eine Hand immer auf der Bremse. Trotzdem führte dies zu einem Sturz und zu kleinen Wunden an den Knien und Händen.

Straßenhunde beim 7-Eleven in Thailand
Meistens sind sie freundlich, doch Vorsicht bei Straßenhunden – besonders beim Rollerfahren, wenn sie in der Nähe der Straße herumlaufen

Gerade in Thailand kann so etwas häufiger passieren und neben Hunden sind auch andere Roller- und Autofahrer eine große Gefahr. Das ist einerseits der verrückte Fahrstil der Einheimischen und andererseits der unsichere Fahrstil von Touristen, die noch nie Roller gefahren sind und sich überschätzen und somit andere gefährden.

Was du als Reisender tun oder daraus lernen kannst

Fahre vorsichtig und überschätze dich nie – die großen Inseln Thailands, Bali etc. sind nicht der richtige Ort, um das Rollerfahren zu üben! Fahre achtsam und aufmerksam und lasse dich nicht ablenken. Achte vor allem auch auf den Straßenrand und die Beschaffenheit der Straße, denn Hunde (oder andere Tiere) können immer unerwartet auf die Straße laufen. Solltest du einen Hund von weitem am Straßenrand sehen, bremse etwas ab – aber nicht zu stark, denn hinter dir kann es Verkehr geben. Im Zweifel hilft auch ein Hupen, denn die Hunde sind meistens darauf “trainiert” dann sofort weg von der Straße zu gehen. Beachte aber auch, dass ein Hupen den Hund extrem verunsichern oder verängstigen und er unkontrollierte Bewegungen machen kann. Auch Schlaglöcher oder Sand auf den Straßen (vor allem in Kurven) können schnell zum Unfall führen.

Sinnvoll ist natürlich auch das Mitführen einer Reiseapotheke, um kleine Wunden und Kratzer sofort selbst zu behandeln. In jeder guten Online-Apotheke kannst du zahlreiche Produkte zur Wundheilung und Wundreinigung kostengünstig vor deiner Reise bestellen.

Ganz wichtig: Schließe unbedingt eine Versicherung ab! Das ist das A und O vor jeder Reise. Du solltest wissen, dass die Behandlungskosten (vor allem bei größeren Unfällen) sehr hoch sein können und wenn du sogar einige Nächte im Krankenhaus bleiben musst, auch mal mehrere Tausend Euro betragen. Zusätzlich ist eine ausreichend gedeckte Kreditkarte wichtig, da du das Geld vorab bar bezahlen musst.

3. Magen-Darm-Grippen

Die Magen-Darm-Grippe ist wohl die Krankheit, die die meisten Reisenden in Südostasien mal bekommen. Grundsätzlich ist dies nicht schlimmes und geht meist schnell vorbei. Auch wir sind davon in den über 6 Jahren nicht vorschont geblieben. Die Ursache lässt sich meist nur selten feststellen, kann aber oft auf scharfes Essen oder vor allem Bakterien (z.B. durch mangelnde Kühlung) zurückgeführt werden. Mit Eis in Getränken hingegen, was oft als unhygienisch angesehen wird, hatten wir noch nie Probleme, denn wir konsumieren es fast täglich.

Teilweise wird zwar von Magen-Darm-Grippe gesprochen, doch einige Symptome wie Übelkeit, Kopf- oder Gliederschmerzen treten weniger auf, da es sich meist eher um Durchfall (und seltener auch Magenkrämpfe) handelt. Auf ein Land festlegen können wir dies auch nicht, denn es ist sowohl schon auf Koh Samui in Thailand oder Bali in Indonesien passiert. Es ist zwar nicht weiter schlimm, aber ein bis zwei Reisetage können dabei schon verstreichen, bis alles wieder in Ordnung ist.

Was du als Reisender tun oder daraus lernen kannst

Grundsätzlich kannst du gar nichts dagegen tun. Denn es kann sowohl Essen in Garküchen, als auch bessere Restaurants betreffen. Bei Garküchen fühlen wir uns sogar sicherer, weil du sehen kannst, wie das Essen zubereitet wird. Bei Restaurants hinter verschlossen Türen weißt du nicht was passiert und wie es aussieht.

Garküche in Phnom Penh, Kambodscha
Egal ob Garküche oder besseres Restaurant: Magen-Darm-Probleme kann es grundsätzlich überall geben und wir bevorzugen trotzdem immer die Garküchen

Sollte es mal zur Magen-Darm-Grippe oder zu Durchfall kommen, dann achte darauf, auch wenn du dich nicht gut fühlst, genügend Wasser zu trinken. Dehydrierung kann dabei schneller passieren, als du denkst. Die üblichen Hausmittel wie Bananen oder Salzstangen können auch ein wenig helfen. Auch Kokosnusswasser wird oft empfohlen – was gerade in Ländern wie Thailand, Kambodscha, Indonesien etc. leicht zu bekommen ist.

Zur Sicherheit kannst du dir vor Abreise in einer Apotheke etwas gegen Magen-Darm holen oder auch auf Kohletabletten setzen. Wenn du es dabei nicht schaffst, etwas Leichtes zu essen, dann solltest du auch Elektrolytpulver dabei haben, um den Elektrolytmangel zu bekämpfen. Sonst heißt es einfach abwarten – länger als zwei bis drei Tage hat es bei uns noch nie angehalten. Sollte es länger dauern oder sollten die Bauchschmerzen sehr stark werden, konsultiere lieber einen Arzt.

Kohletabletten gegen Durchfall in Südostasien
Kohletabletten gehören in jede Reiseapotheke

4. Sonnenbrände

Je näher du dem Äquator kommst, desto stärker ist die Sonne. Wenn es sehr windig ist, z.B. bei einer Roller- oder Bootsfahrt, merkst du die Sonne oftmals gar nicht so sehr und gerade hier ist die Gefahr am größten. Auch wir haben die Sonne schon oft unterschätzt und teilweise schon heftige Sonnenbrände erlitten. Das ging schon fast in einen Sonnenstich über und Symptome waren Kopfschmerzen, Übelkeit und ein starkes Erschöpfungsgefühl.

Purer Sonnenschein it goldener Pagode in Myanmar
Schütze dich immer gegen die Sonne und unterschätze sie nie

Was du als Reisender tun oder daraus lernen kannst

Schütze dich immer vor der Sonne (Cap, Hut etc.) und nimm immer genug Sonnencreme mit. Beachte, dass Sonnencreme in Asien sehr teuer ist, da sie importiert ist. Das oftmals angepriesene Kokosnussöl hilft nur bedingt als Alternative und wenn deine Haut nicht viel Sonne abkann, dann ist eine gute Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor absolut unentbehrlich.

5. Dengue-Fieber

Dengue und Malaria hatten Tobi und ich zum Glück noch nie. Aber wir kennen mindestens eine Handvoll Leute, welche das Dengue-Fieber bereits hatten und es ist angeblich verdammt hart! Vor allem, wenn du ein weiteres Mal Dengue bekommst. Typische Krankheitssymptome sind neben hohem Fieber auch hefige Muskel- und Knochenschmerzen. Laut Berichten von unseren Freunden kannst du im Extremfall 2 Wochen lang das Bett nicht verlassen. So extrem muss es aber nicht immer sein und im Normalfall sollte es dir nach einer Woche schon deutlich besser gehen.

Das Dengue-Fieber wird durch die sogenannte Tigermücke übertragen. Diese Art von Mücken lebt in den Tropen und du erkennst sie am schwarz-weißen Muster des hinteren Körperteils. Aktiv sind diese Mücken meistens am frühen Morgen oder vor dem Sonnenuntergang.

Was du als Reisender tun oder daraus lernen kannst

Der beste Schutz gegen diese Krankheit ist ganz einfach: nicht von Mücken gestochen werden! Wenn du dich in feuchten und dschungelartigen Gebieten aufhältst (in Großstädten ist die Gefahr deutlich geringer), dann besorge dir vor Ort Mückenspray (gibt es in jeder Apotheke oder in jedem Convenience Store wie 7-Eleven) oder bringe dein eigenes mit, das du in Deutschland gekauft hast. Trage lange, helle und luftige Kleidung und sei besonders vorsichtig bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Übernachte möglichst in klimatisierten Räumen oder Zimmern mit einem Moskitonetz.

Sketolene Mückenschutz in Thailand/Südostasien
Guter Mückenschutz ist wichtig, besonders in feuchten und dschungelartigen Gebieten

Solltest du also auf Reisen urplötzlich hohes Fieber haben und Kopf-, Knochen- sowie Muskelschmerzen spüren, suche umgehend einen Arzt auf. Es muss zwar nicht immer gleich Dengue sein, aber trotzdem solltest du dich untersuchen lassen.

Fazit

6 Jahre Südostasien und vergleichsweise nur wenig Vorfälle. Wie du siehst, gibt es durchaus gewisse gesundheitliche Risiken – aber diese sind relativ überschaubar. Eine große Gefahrenquelle ist unserer Meinung nach Dengue und das Rollerfahren, wo du besonders vorsichtig sein solltest. Wichtig ist, wie überall auf der Welt, dass du stets mit gesundem Menschenverstand unterwegs bist.

Wichtig: Wir sind natürlich keine Ärzte und dieser Artikel soll nicht als medizinischer Ratgeber dienen. Wir geben hier nur unsere persönlichen Erfahrungen weiter. Du solltest immer einen Arzt konsultieren und dich zusätzlich von einem Experten beraten lassen.

Welche Krankheiten oder gesundheitlichen Probleme hattest du schon auf deinen Südostasien-Reisen? Erzähle uns deine Geschichte in den Kommentaren.

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Marcel

Moin, ich bin Marcel! Blogger, Autor und Gründer dieses Reiseblogs. Ich reise fast dauerhaft seit 2013 und bin am liebsten in Südostasien und Europa unterwegs. Dabei reise ich mittlerweile auch gerne mit Kind. Erfahre hier mehr über mich.