Vietnam ist ein Land, das dir die Eindrücke in 360 Grad um die Ohren wirbelt. Du musst nicht lange danach suchen. Angekommen in Hanoi oder Ho Chi Minh City wirst du von der Energie der vielen quirligen Motorbike-Fahrer überrannt und mitgezogen.
Vietnam-Reise: 5 Ziele, die du nicht verpassen darfst
Du startest in einer Metropole, die jedoch in ihren kleinen Gassen und Parks, ihren vielen winzigen Läden und Cafés ein verschlafenes Flair birgt. Von Hanoi aus erreichst du die Halong-Bucht oder die Bergregionen im Norden. Im Süden kannst du direkt ins Mekong-Delta übersetzen oder auf eine der Inseln weiterziehen.
Was alle diese Destinationen gemeinsam haben, ist eine atemberaubende Natur. Seien es die Reisterrassen im Norden oder die spitzen unterspülten Kalksteinfelsen, die im Golf von Tonkin aus dem Wasser ragen. Oder der Mekong, der sich einmal riesig ausbreitet und für große Frachtschiffe eingesetzt wird, aber an anderen Stellen so schmal ist, dass die Ruderboote fast die Palmenhaine berühren. Vietnam ist ein grünes Land voller spannender Natur, quirligen Menschen und interessanten Begegnungen. Für mich ist es das schönste Land der Mekong-Region.
Anreise nach Vietnam
Die meisten Reisenden kommen in Ho Chi Minh City oder Hanoi an und starten von dort ihre Motorradtour durch Vietnam. Diese beiden Städte kannst du am besten per Flugzeug von außerhalb Vietnams erreichen. Dabei gibt es z.B. Direktflüge aus Frankfurt, aber auch Flüge mit einem Zwischenstopp in Hong Kong, Dubai, Katar oder Istanbul. Eine bessere Übersicht aller Flüge, Zeiten und Preise findest du bei Skyscanner.
Aber auch innerhalb Vietnams lohnen sich die Bus- und Zugverbindungen, wenn du noch nicht mit dem Motorrad unterwegs bist. Das Streckennetz in Vietnam ist gut ausgebaut und so findest du eigentlich immer eine Verbindung. Alle Infos dazu inkl. Preise und Tickets gibt es auf 12go.asia.
Diese Ziele sind meine Top 5:
1. Halong-Bucht
Die Halong-Bucht ist gesäumt von spitzen, unterspülten Kalksteinfelsen, die aus dem türkisfarbenen Wasser ragen. Sie lässt sich am einfachsten von der Insel Cat Ba im Norden von Vietnam per Boot ansteuern. Entweder nimmst du eine Tagestour auf einem einfachen Boot, auf dem es auch ein gemeinsames Mittagessen gibt oder du nimmst ein Touristenschiff mit einzelnen Zimmern, auf dem du mehrere Tage und Nächte verbringst. Ich habe eine Tagestour von Cat Ba aus gemacht. Zwischendurch hat das Boot eine Pause eingelegt und wir sind mit dem Kajak durch die Felsen gefahren. Das war mein Highlight der Tour.
In der Halong-Bucht muss man etwas Glück mit dem Wetter haben. Wir waren im November dort. Es war sehr heiß und die Sicht war klar. Das hängt allerdings sehr von Glück und Pech ab. Für die ideale Reisezeit haben Tobi und Marcel ein sehr gutes und einfaches Tool empfohlen.
2. Hanoi
Hanoi ist meine Lieblingsstadt in Südostasien überhaupt. Ich mochte zwar auch Ho Chi Minh City, aber Hanoi bezaubert einen durch seine schmalen Straßen noch mehr. Die Hauptstadt von Vietnam ist übersäht von hektischen Rollerfahrern.
Es wird gehupt, gequetscht, durchgedrängelt und jeder überbietet den anderen darin, noch mehr auf seinem Roller zu transportieren. Ein riesiger Käfig voller Hühner, eine ganze Wagenladung Plastikstühle, eine riesige Glasscheibe, die an der Seite direkt neben den Fahrer gespannt wurde, Kisten über Kisten, ganze Familien, es passt einfach alles auf einen kleinen Roller. Glaubt ihr nicht? Fliegt nach Hanoi, setzt euch in ein Straßencafé an eine Kreuzung und ihr kommt aus dem Staunen nicht mehr raus!
Aber Hanoi hat noch viele weitere Blickfänge zu bieten. Der Tempel der Literatur ist meine Lieblings-Sehenswürdigkeit in Vietnams Hauptstadt. Es ist eine Oase der Ruhe in dieser quirligen Stadt.
Andere Sehenswürdigkeiten sind das architektonisch unheimlich schöne Ho Chi Minh Museum, das Frauenmuseum, das Ho Chi Minh Mausoleum, der große Markt und das Botschaftsviertel, sowie der Hoan Kiem See.
Wer gerne kocht, kann in Hanoi und Ho Chi Minh City Kochkurse belegen. Außerdem kann ich empfehlen, sich statt Souvenirs in Vietnam ein gutes Kochmesser zu kaufen. Sie sind sehr günstig und haben eine hervorragende Qualität. Eine große Auswahl gibt es zum Beispiel auf dem Markt in Hanoi. Seit ich zwei Mal in Vietnam war, koche ich zu Hause nur noch mit vietnamesischen Messern.
Unser Hoteltipp für Hanoi: Trang Trang Luxury Hotel
3. Phu Quoc
Die Insel Phu Quoc liegt zwar geografisch direkt unter Kambodscha, gehört aber zu Vietnam. Dadurch ist Phu Quoc der einzige Badeort in Vietnam, der nicht am Südchinesischen Meer sondern im Golf von Thailand liegt. Die Insel ist recht groß und bietet mehrere Strände. Entdecke sie in unserem Artikel zu den Phu Quoc Stränden.
Der Long Beach beherbergt die meisten Unterkünfte für Touristen. Er liegt in der Stadt Duong Dong, direkt nördlich vom neuen Flughafen. Hier befinden sich auch ein Nachtmarkt und eine Restaurantstraße, mit einem großen Angebot an frischem Seafood. Dadurch ist der Long Beach der touristisch am stärksten erschlossene Strand auf Phu Quoc. Weniger touristisch ist der Ong Lang Beach, der nördlich der Stadt Duong Dong liegt. Wer an einsamen Stränden baden möchte, sollte ganz in den Norden oder an die südliche Spitze der Insel fahren.
Auf Phu Quoc kannst du sehr gut entspannen und einfach die Zeit vergessen. Das vietnamesische Massageangebot ist in meinen Augen das beste Verwöhnprogramm der Welt. Und wo kann man sich besser massieren lassen als am Rauschen der Wellen mit Blick auf das Meer? Außerdem empfehle ich, sich ein Motorbike auszuleihen und die Insel einfach mal auf eigene Faust zu erkunden. Keine Sorge, der Verkehr ist nicht so turbulent wie in Hanoi oder Ho Chi Minh City.
Unser Hoteltipp für Phu Quoc: La Mer Resort
4. Die Bergregionen im Norden
Im Norden von Vietnam warten Bergregionen und verschiedenste ethnische Minderheiten auf dich. Die Regionen sind mit grün leuchtenden Reisfeldern bedeckt. Wer nach bestimmten Minderheiten sucht, kann sich bei Wikipedia schlau machen. Dort werden die Stämme und ihre jeweiligen Wohnorte tabellarisch aufgelistet. Die meisten Touristen zieht es nach Sa Pa, wo es auch schöne Wanderungen gibt. Die Region ist bekannt für ihre Reisterrassen. Hier leben die Minderheiten Hmong, Red Dao und Tay. Sa Pa erreichst du zum Beispiel von Hanoi aus mit dem Nachtzug. Der Markt in Bac Ha ist auch unheimlich beliebt.
Sowohl touristisch als auch geografisch abgelegenere Orte sind Lai Chau und Cao Bang. Spannend ist vermutlich auch Son La. Ich war in Mai Chau. Hier leben die Weißen Thái, eine Gruppierung die auf eine Familie zurückgeht, die vor hunderten von Jahren aus China und Thailand eingewandert ist. Hier bekommst du zwar keine riesigen Reisterrassen geboten, aber beschauliche Alltagssituationen aus den Dörfern und der Reisernte.
Unser Hoteltipp für Sa Pa: Bonjour Sa Pa Hotel
5. Cat Ba
Die kleine Insel Cat Ba im Norden von Vietnam eignet sich bestens, um einen Trip in die Halong-Bucht zu machen. Wer Strände und Partys sucht, wird von Cat Ba bitter enttäuscht. Wer mit dem Moped durch schöne Landschaften fahren möchte, ist hier richtig. Auf Cat Ba gibt es einen schönen Nationalpark. Wenn du nicht selbst mit dem Motorbike hinfahren möchtest, kannst du dir bequem einen Fahrer buchen.
Das sind aber alles nicht die Gründe, warum es mir auf Cat Ba so gut gefallen hat.
Auf Cat Ba befindet sich der Hospital Cave. Es ist ein Berg in den eine Höhle eingebaut wurde, die während des Krieges zwischen Vietnam und den USA als Krankenhaus eingesetzt wurde. Während andere Kriegsschauplätze in Vietnam touristisch überfüllt sind und seit dem Krieg stark verändert wurden, lässt dich der Hospital Cave erst mal schlucken. Kein Tageslicht, beklemmende Räumlichkeiten und feuchte Wände versetzen dich zurück in das Elend des Krieges.
Cat Ba hat außerhalb des Hospital Caves eine sehr angenehme Atmosphäre. Die Einwohner sind total sympathisch. Abends in einer Bar gaben mir ein paar Backpacker die Info, dass am nächsten Morgen um 6 Uhr Tai Chi Unterricht wäre. Der Lehrer saß direkt neben ihnen: “Komm einfach da vorne vorbei!”
Unser Hoteltipp für Cat Ba: Catba Sunrise Hotel
Vietnam ist immer eine Reise wert. Ich könnte immer wieder hinfliegen!
Die Autorin
Lara reist seit 2008 immer wieder auf den asiatischen Kontinent. Dieses Jahr war sie in Myanmar, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam und Malaysia unterwegs. Auf ihrer Website Backpacking Asien und bei Twitter berichtet sie über ihre Reiseziele und gibt viele hilfreiche Informationen für Backpacker und Langzeitreisende. Vietnam hat Lara bereits das zweite Mal bereist. Sie war im Norden, in Zentralvietnam und im Süden des Landes.
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Gast
Dies ist ein Gastartikel. Falls du Fragen oder Anregungen zum Thema hast, schreibe sie einfach in die Kommentare oder kontaktiere den Gastautor direkt auf seinem Blog.
Hallo Lara,
so ein toller Beitrag! Zukünftige Reisende finden tolle Tipps für ihre Reiseplaung.
Wir hatten das Glück, den nördlichen Teil Vietnams bereisen zu können. Damals hatten wir 2 Wochen, wir fanden aber das Land zu groß, in 14 Tagen alles, was uns interessiert entdecken zu können. Deswegen haben wir uns für eine Nordvietnam Rundreise entschieden. Über unsere Route und Highlights können Interessenten auf der Seite https://www.travelsicht.de/nordvietnam-rundreise-reisebericht-tipps/ lesen.
Wir finden es schön, dass ihr Sapa auch auf die Liste der Tipps genommen habt. Viele lassen das Areal der Reisterrassen aus, weil es ein bisschen abseits liegt. Unserer Meinung nach ist Sapa ein Must Have in Vietnam.
Phu Quoc fanden wir auch faszinierend. Die Zeit auf der Insel hat unsere 2,5-jährige Tochter sehr genossen.
Bald kehren wir nach Vietnam zurück und möchten noch Zentral- und Südvietnam entdecken!
Viele Grüße,
Ildi und Balint
Hallo Lara,
sehr schöner Beitrag. Vietnam ist wirklich ganz wunderbar, leider habe ich von den Empfehlungen nur Hanoi und die Ha Long Bucht besucht, aber ich wünsche mir einfach, dass ich mal wieder komme … Gerade die Bergregion würde ich zu gerne sehen! Wobei ich auch das Mekong Delta spannend fand. Vor allem, wenn man sich der fehlenden Tiere gewahr wird.
Viele Grüße
Tanja