Nachhaltig reisen in Südostasien? Was zunächst nach einer großen Herausforderung klingt, ist durchaus möglich. Gerade in Ländern wie Thailand, Vietnam oder Indonesien gibt es viele Möglichkeiten, unterwegs bewusst und umweltschonend zu leben. Und die Möglichkeiten werden immer größer, da immer mehr Locals ein Bewusstsein dafür entwickeln.
Weniger Müll, mehr Erlebnis – so reist du nachhaltig durch Südostasien
- 1. Nachhaltige Transportmittel wählen
- 2. Günstige, aber faire Unterkünfte wählen
- 3. Feste Pflegeprodukte statt Flüssigseifen und Shampoos nutzen (Werbung)
- 4. Plastikfreie Alternativen für Getränke nutzen
- 5. Nachhaltig tauchen und schnorcheln
- 6. Bewusst Souvenirs kaufen
- 7. Eigene Einkaufstasche mitnehmen
- 8. Lokale und saisonale Lebensmittel bevorzugen
- 9. Keine Elefantenritte – unterstütze ethische Tierprojekte
- 10. Wasser sparen auf Inseln
- 11. Mache mit bei Beach Cleaning Events

Es braucht nicht viel, um nachhaltig zu reisen. Manchmal sind es sehr einfache Dinge, an die wir gar nicht denken. Beispielsweise kannst du schon sehr viel Gutes tun, wenn du auf Plastik verzichtest (wovon es in den meisten Ländern Südostasiens noch sehr viel gibt). Oder wie wäre es mit einem Nachtzug statt eines Fluges?
In diesem Artikel zeigen wir dir praktische Tipps, wie du Südostasien nachhaltig entdecken kannst – ohne großen Aufwand.
1. Nachhaltige Transportmittel wählen
Inlandsflüge lassen sich in vielen Ländern Südostasiens oft ganz einfach vermeiden. Ein Beispiel wäre die Reise in Thailand von Bangkok nach Chiang Mai oder auch auf die vielen Inseln. So gut wie immer gibt es nachhaltige Optionen, und du könntest den Nachtzug nehmen oder den Langstreckenbus. Auf die Inseln wählst du dann eine Kombination aus Bus und Fähre. So reist du nicht nur umweltfreundlicher, sondern erlebst auch mehr vom Land.

Auch innerhalb der Städte, wie z.B. in Bangkok, Kuala Lumpur oder auch Singapur gibt es bessere Alternativen als ständig aufs Taxi oder Ähnliches zu setzen. Alle drei erwähnten Städte haben ein super Bahnsystem, mit dem du von A nach B kommst und dabei nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel schonst. Inzwischen gibt es in vielen Städten auch E-Scooter und Fahrräder zum Mieten. Gerade für kürzere Strecken sind sie eine praktische und grüne Alternative zum Roller.
Unser Extra-Tipp: Denke schon beim Langstreckenflug an den CO₂-Ausgleich. Plattformen wie atmosfair machen es dir leicht, die Emissionen deiner Reise auszugleichen.
2. Günstige, aber faire Unterkünfte wählen
Du musst nicht in einem teuren Eco Resort einchecken, um nachhaltig unterwegs zu sein. Es gibt mittlerweile viele Unterkünfte, die darauf Wert legen. In Thailand zum Beispiel an dem Siegel „Green Leaf Thailand“ zu erkennen. Nicht nur die großen Resorts, sondern auch viele einfache Unterkünfte wie Hostels oder Gästehäuser, die von lokalen Familien geführt werden, arbeiten heutzutage schon umweltfreundlich.
Generell lohnt es sich, Unterkünfte zu wählen, die auf Nachhaltigkeit setzen. Das können auch einfache Dinge sein, wie Wasser sparen, mit Solarenergie arbeiten oder Mülltrennung anbieten. Gerade in tropischen Regionen wie Südostasien läuft die Klimaanlage oft rund um die Uhr. Besser ist es, dass du sie nur nutzt, wenn du wirklich da bist. Zu bestimmten Jahreszeiten, wie in der Regenzeit wenn es kühler ist, könntest du sogar ganz darauf verzichten.
Unser Tipp: Handtücher und Bettwäsche einfach mehrmals verwenden. Nach einer Nacht sollte dies ja noch nicht allzu schmutzig sein. So wird weniger gewaschen und das spart Wasser und Energie. Die meisten Hotels haben heutzutage schon Hinweisschilder, dass du bitte deine Handtücher aufhängen sollst, wenn du sie noch einmal nutzt. Auch das ist ein kleiner Schritt.
3. Feste Pflegeprodukte statt Flüssigseifen und Shampoos nutzen (Werbung)
Wenn du bei deiner nachhaltigen Reise auf Plastik verzichten willst, aber trotzdem nicht auf gute Pflege, dann ist der Duschbrocken genau das Richtige für dich! Die feste 2-in-1-Alternative zu Shampoo und Duschgel kommt komplett ohne Plastikverpackung aus, ist vegan, mikroplastikfrei und duftet dabei richtig gut. Unser persönlicher Favorit ist der „Toni Zitroni“ Duft, aber auch die anderen Düfte sind alle wirklich angenehm und wirken auch nicht künstlich oder übertrieben.

Produziert wird der Duschbrocken mit viel Liebe in Stuttgart und ein Großteil der Inhaltsstoffe kommt sogar aus der Region. Was uns in Bezug auf das nachhaltige Reisen besonders gefällt: Mit einem Duschbrocken sparst du zwei herkömmliche Plastikflaschen ein! Er ist super ergiebig und passt somit perfekt ins Gepäck – so ein Teil hätten wir uns damals bei unserer allerersten Langzeitreise 2013 gewünscht. Johannes und Christoph – den Gründern vom Duschbrocken – ging es bei ihrer Weltreise genauso und aus dieser Idee ist der Duschbrocken entstanden.
Interesse? Dann schau doch mal auf der Webseite vom Duschbrocken vorbei und verwende den Rabattcode homeiswhereyourbagis10. Übrigens gibt es noch andere tolle Produkte, die sehr praktisch sind: Die Zahnputztabs, die klassische Zahnpasta ersetzen und dabei weder auslaufen noch Platz verschwenden, sowie das feste Deo. Letzteres kommt natürlich ganz ohne Aluminium aus. Ein prima Begleiter in tropischen Ländern.
Ein weiterer Tipp an dieser Stelle, falls du keinen Duschbrocken oder Ähnliches verwendest: In vielen Hotels werden kleine Shampoo- oder Duschgel-Fläschchen oder auch Einwegzahnbürsten bereitgestellt. So verlockend es auch manchmal ist: verzichte unbedingt auf den Gebrauch und ignoriere diese Produkte einfach. Sie werden nur einmal verwendet und sorgen für ganz viel Plastikmüll. Davon abgesehen, sind es zum Großteil wirklich keine guten Produkte mit den billigsten (vermutlich sogar schädlichen) Inhaltsstoffen.
4. Plastikfreie Alternativen für Getränke nutzen
In Südostasien bekommst du sie fast an jeder Ecke: frische Kokosnüsse. Eisgekühlt, erfrischend und ganz ohne Verpackungsmüll. Definitiv für uns die beste Alternative zur Plastikflasche. Die Hülle ist komplett biologisch abbaubar und die Kokosnuss ist einfach herrlich – aufmachen, trinken und genießen.
Dazu könntest du noch deinen eigenen Bambus- oder Edelstahl-Strohhalm mitbringen oder natürlich auch für andere Getränke. Damit tust du der Umwelt gleich doppelt etwas Gutes. Denn gerade in Ländern wie Thailand, Vietnam oder Indonesien landet leider noch viel zu viel Plastik im Meer.
Auch sonst kannst du mit ein paar Kleinigkeiten im Gepäck viel bewirken: Ein wiederverwendbarer Becher für den Smoothie unterwegs oder ein kleines Besteck-Set fürs Street Food: Empfehlenswert ist hier z.B. der Spork, eine Kombination aus Gabel, Löffel und Messer. All das spart Müll und macht dich ein Stück unabhängiger.
5. Nachhaltig tauchen und schnorcheln
Tauchen und Schnorcheln gehören in Südostasien einfach dazu. Überall findest du schöne Tauch- und Schnorchelplätze mit einer traumhaften Unterwasserwelt. Egal, ob in Thailand, Indonesien, auf den Philippinen oder in Malaysia. Aber die Unterwasserwelt ist auch extrem sensibel. Umso wichtiger ist es, dass du mit einer Tauchschule ins Wasser gehst, die auf Nachhaltigkeit setzt.
Achte bei der Wahl darauf, dass kein Füttern von Fischen erlaubt wird und zum Beispiel auch Korallen nicht berührt werden dürfen. Viele zertifizierte Schulen, etwa mit dem Label „Green Fins“ oder „PADI Eco Center“, legen viel Wert auf die Umwelt und sind somit empfehlenswert.

Hinweis: Was die meisten Reisenden vergessen, ist dass auch die Sonnencreme Schaden anrichten kann. Herkömmliche Produkte enthalten oft Stoffe, die Korallenriffe angreifen. Die bessere Wahl sind reef-safe Sonnencremes, also riff-sichere Alternativen ohne schädliche Chemikalien. Viele Tauchshops bieten so etwas an oder du besorgst es dir vorher online.
6. Bewusst Souvenirs kaufen
Souvenirs gehören für die meisten Reisenden dazu und werde gerne für zu Hause als Erinnerung gekauft. Doch nicht alles, was hübsch aussieht, ist auch unbedenklich. In Südostasien werden leider immer noch einige Produkte angeboten, die aus Wildtieren hergestellt sind, wie z. B. Schmuck aus Korallen, Elfenbein oder Schildpatt. Klingt vielleicht exotisch, ist aber ein echtes No-Go für die Umwelt und den Artenschutz!
Wir können dir empfehlen, stattdessen lieber auf handgemachte Produkte aus der Region zu setzen. Ob es geflochtene Hüte, handbedruckte Stoffe, Naturkosmetik oder kleine Kunstwerke aus recycelten Materialien sind, es gibt viele Arten. Mit solchen Mitbringseln unterstützt du lokale Familienbetriebe oder kleine Manufakturen. Gleichzeitig bringst du etwas Authentisches mit nach Hause. Frage auch gerne in den Shops nach, woher die Souvenirs stammen, besonders die kleinen Läden erzählen dir meist gerne davon und sind zu Recht stolz auf ihre handgemachten Produkte.
7. Eigene Einkaufstasche mitnehmen
Ob auf dem Nachtmarkt, im Supermarkt oder beim Kaufen von Street Food, in vielen Ländern Südostasiens bekommst du bei jedem kleinen Einkauf automatisch eine Plastiktüte in die Hand gedrückt. Auch wenn es langsam zumindest in Ketten wie 7-Eleven schon weniger wird. Pack dir einfach eine kleine Stofftasche oder einen ultraleichten Beutel ein. Sie wiegen fast nichts, nehmen kaum Platz weg und sind superpraktisch. So brauchst du keine Plastiktüten mehr und bist bei jedem Einkauf bestens vorbereitet.
Gerade auf Inseln oder in vielen Regionen, wo es noch Probleme mit der Müllentsorgung gibt, ist es wichtig, so wenig Einwegplastik wie möglich zu verbrauchen. Das, was du nicht nutzt, landet dann auch nicht im Müll oder in der Natur. Du könntest beinahe sagen: kleine Tasche, aber große Wirkung.
Hinweis: Es lohnt sich auch, einen faltbaren Obst- oder Gemüsenetzbeutel dabeizuhaben. Das ist besonders praktisch, wenn du auf Märkten frisches Obst einkaufst (und das wirst du sehr wahrscheinlich). Nachhaltig reisen kann manchmal so einfach sein.
8. Lokale und saisonale Lebensmittel bevorzugen
Iss, was die Region hergibt: Lokale und saisonale Lebensmittel sind nicht nur frischer und leckerer, sondern auch nachhaltiger. Das gilt sowohl bei uns in Deutschland als auch im Fernen Osten. In Südostasien findest du auf Märkten eine riesige Auswahl an Obst, Gemüse und Street Food – direkt aus der Umgebung, ohne lange Transportwege. So genießt du authentisch und umweltbewusst.

9. Keine Elefantenritte – unterstütze ethische Tierprojekte
Elefanten hautnah zu erleben, steht bei vielen Südostasien-Reisenden ganz oben auf der Liste. Die Tiere sind einfach sehr beeindruckend. Aber leider gibt es nach wie vor viele fragwürdige Camps, vor allem in Thailand, wo Elefanten für Shows, Reitangebote oder Selfies herhalten müssen. Was auf den ersten Blick harmlos wirkt, bedeutet für die Tiere oft jahrelanges Leid.
Wenn du Elefanten sehen möchtest, dann bitte in echten Auffangstationen, die auf Tierwohl und artgerechte Haltung setzen. In Thailand ist der Elephant Nature Park bei Chiang Mai ein Vorreiter in Sachen Tierschutz, aber auch an vielen anderen Orten wie Phuket, Koh Samui oder Koh Phangan findest du gute Elephant Sanctuarys. Hier leben gerettete Elefanten in einem geschützten Umfeld, du kannst sie aus nächster Nähe beobachten, aber eben zu ihren Bedingungen.
Nachhaltige Projekte findest du aber auch in anderen südasiatischen Ländern wie z.B. das Elephant Valley Project in Kambodscha oder MandaLao Elephant Conservation in Laos. Alle verfolgen dasselbe Ziel, den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen. Informiere dich vor einem Besuch aber immer genau, es gibt leider weiterhin viele schwarze Schafe unter den Anbietern.
10. Wasser sparen auf Inseln
Gerade in tropischen Ländern wie Thailand, Indonesien oder auf den Philippinen ist sauberes Wasser oft ein knappes Gut. Vor allem auf kleineren Inseln, z.B. auch auf Koh Samui, was in den letzten Jahren sogar in den thailändischen Nachrichten war. Da hilft schon ein bisschen Achtsamkeit im Alltag, um die Ressource Wasser zu schonen.
Also lieber mal das Duschen etwas kürzer halten, anstatt ausgiebig eine halbe Stunde zu duschen. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern bei den Temperaturen auch völlig ausreichend. Auch beim Zähneputzen zwischendurch ruhig mal den Wasserhahn abdrehen oder die Toilettenspülung sparsam einsetzen.
Tipp: Mit festen Pflegeprodukten wie dem Duschbrocken (siehe Punkt 3) brauchst du oft weniger Wasser zum Abspülen. Das ist praktisch und platzsparend im Gepäck sowie plastikfrei. Eine Win-win-Situation für alle!
11. Mache mit bei Beach Cleaning Events
Besonders auf Inseln und in Küstengebieten kannst du hier wirklich Gutes tun! Viele Hostels, Eco-Resorts, Homestays oder auch lokale NGOs in Südostasien (z. B. in Thailand, Indonesien oder auf den Philippinen) organisieren regelmäßige Beach Cleaning Days, wie z.B. Trash Hero. In einer Gruppe wird ein Strand oder bestimmte Strandgebiete gesäubert, indem angespülter Müll gesammelt wird. Warum nicht auch einen Beach Cleaning Day auf deiner Reise einbauen? Beach Cleaning ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch ein starkes Zeichen für andere Reisende und Einheimische.

Falls es während deines Aufenthaltes keine Beach Cleaning Events gibt, kannst du trotzdem aktiv sein. Nimm beim Strandspaziergang einen kleinen Beutel und Handschuhe mit und sammle alles an Müll ein, was du findest (beispielsweise Zigarettenstummel). Ganz nach dem Motto: kleine Taten, große Wirkung! Achte beim Entsorgen des Mülls aber auch auf Mülltrennung – in immer mehr Orten Südostasiens wird mittlerweile darauf Wert gelegt.
Hast du noch mehr Tipps zum nachhaltigen Reisen in Südostasien? Schreibe uns unten einen Kommentar.
Fotos: Foto 2 (Zug): Pratan Saetang/shutterstock.com, Foto 5 (Gemüse): Nungning20/shutterstock.com
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Marcel
Moin, ich bin Marcel! Blogger, Autor und Gründer dieses Reiseblogs. Ich reise fast dauerhaft seit 2013 und bin am liebsten in Südostasien und Europa unterwegs. Dabei reise ich mittlerweile auch gerne mit Kind. Erfahre mehr auf unserer Über uns Seite.