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Ephesos ist nicht nur für Geschichtsfans ein absolutes Muss. Die Stadt war eine der größten und bedeutendsten Metropolen der Antike. Erst war sie für die Griechen, dann für die Römer ein wichtiger Handelsort. Von hier aus wurden große Teile des Römischen Reichs in Kleinasien verwaltet.
Ein Tagesausflug nach Ephesos in der Nähe von Selçuk
Heute gehört Ephesos zu den beliebtesten Zielen für Touristen in der Türkei. Aber wenn das jetzt einen natürlichen Fluchtreflex in dir auslösen sollte, weil du gerne große Menschenansammlungen meidest, dann kann ich dich beruhigen. Das Areal ist so groß, dass sich die Besucher hier sehr gut verteilen. Zwar wirst du hier in der Hochsaison keine Fotos ohne Menschen machen können, aber Gedränge wird es keines geben.
Stattdessen erwartet dich eine beeindruckende Kulisse aus erstaunlich gut erhaltenen antiken Gebäuden, Tempeln, Theatern, Brunnen, Bibliotheken, Straßen und auch ganz normalen Häusern und Geschäften. Es ist ein Ort, an dem du dich in unzähligen Details verlieren kann. Hier bekommst du einen echten Eindruck, was die Ephesianer einst gesehen haben müssen, als sie durch ihre Straßen wandelten.
Anreise nach Ephesos
Ephesos liegt etwa 56 km südlich von Izmir in der Nähe der Stadt Selçuk. Wenn du Ephesos also besuchen möchtest, bietet sich der Besuch perfekt als Tagesausflug an.
Die bequemste Anreise von Izmir nach Ephesos ist mit dem Zug nach Selçuk. Von dort aus sind es nur etwa 2 km zu Fuß oder mit einem Minibus, der direkt am Bahnhof abfährt. Der Zug von Izmir nach Selçuk fährt vom Bahnhof Basmane Garı ab, der in der Nähe der Altstadt liegt. Stand Dezember 2022 kostet eine Fahrt 28 TL und dauert etwa 1,5 Stunden.
Die aktuellen Abfahrtszeiten und Preise findest du hier.
Ephesos Geschichte
Das Gebiet der einstigen Stadt Ephesos wurde schon 5000 v. Chr. von Menschen besiedelt. Wahrscheinlich wurde erst ab dem späten 11. Jahrhundert v. Chr. aus der Siedlung langsam eine griechische Stadt. Sie erlitt im Lauf der Zeit viele Angriffe durch andere Völker und wurde teilweise durch verheerende Brände und Erdbeben zerstört. Die Menschen aber blieben und bauten die Stadt immer wieder auf.
334 v. Chr. stand Alexander der Große vor den Toren der Stadt. Zu dieser Zeit war Ephesos schon eine der größten und bedeutendsten Städte in Kleinasien. Bekannt ist sie auch für eines der sieben Weltwunder der Antike – den Tempel der Artemis. Er wurde 250 v. Chr. vollendet und ist der griechischen Göttin Artemis gewidmet.
In der Antike war Ephesos eine Hafenstadt. Das ist insofern beeindruckend, weil das Areal heute einige Kilometer entfernt von der Küste liegt. Als die Metropole 133 v. Chr. Teil des Römischen Reichs wurde, war sie eine der größten Bevölkerungszentren des Reichs und zählte etwa 200.000 Einwohner. Zu dieser Zeit entstanden viele Gebäude, deren Ruinen heute zum Teil noch bewundert werden können. Viele von ihnen wurden von reichen Bürgern der Stadt finanziert, die sich damit ein Denkmal setzen wollten.
Die Hochzeit der Metropole endete wahrscheinlich mit einem großen Erdbeben im Jahr 262 n. Chr., das weite Teile der Stadt zerstörte. Auch, wenn vieles danach wieder aufgebaut wurde, erlangte Ephesos danach nie wieder seinen einstigen Status. Das lag nicht nur an dem großen Erdbeben, sondern auch daran, dass sich das Römische Reich in dieser Zeit stark veränderte. Und so war das Ende von Ephesos als bedeutende Stadt schon besiegelt, als die Julianische Pest 542 viele Bewohner tötete und weite Teile der Besiedelung verwaisten.
Und wo ist nun der Hafen von Ephesos hin? Nun, nachdem die Perser das Gebiet im 7. Jahrhundert eroberten, versandete der Hafen zunehmend und verlor damit auch beinahe vollständig an Bedeutung. Die Verschiebung der Küstenlinie ist also der Grund, weshalb Ephesos heute nicht mehr als Hafenstadt wiederzuerkennen ist.
Bevor ich dir noch ein paar Infos und Empfehlungen für deinen Besuch in Ephesos gebe, möchte ich dir aber noch ein paar bedeutende Orte auf dem Gelände vorstellen.
1. Die Celsus-Bibliothek
Die Celsus-Bibliothek – oder besser gesagt, die Fassade der Celsus-Bibliothek – gehört mit Sicherheit zu den erstaunlichsten Sehenswürdigkeiten in Ephesos. Die Fassade wurde in den 70er Jahren von österreichischen Archäologen in aufwändiger Arbeit wieder zusammengesetzt.
Hier wird auch deutlich, dass man in Ephesos einen anderen Ansatz gewählt hat, um die antiken Ruinen Besuchern zugänglich zu machen. Denn in ganz Ephesos wirst du keine Orte finden, die abgesperrt sind. Du kannst alle Gebäude erwandern und so jeden Winkel entdecken. Ganz genau so, wie es die Ephesianer in ihrer Zeit auch taten.
2. Das Amphitheater
Gleich hinter dem Eingangsbereich wirst du das riesige Amphitheater von Ephesos entdecken. Einst von den Griechen errichtet und dann unter der römischen Herrschaft weiter ausgebaut, bot es Platz für ganze 25.000 Besucher. Direkt gegenüber des Theaters befindet sich die Hafenstraße, die einst das Stadtzentrum mit dem geschäftigen Hafen verband.
3. Die Hanghäuser von Ephesos
An einem Hang der Stadt befindet sich ein abgetrennter und überdachter Teil des Geländes. Hier kannst du Ausgrabungen von antiken Häusern bewundern, in denen einst die wohlhabenden Bürger von Ephesos lebten. Für den Eintritt wird zwar eine zusätzliche Gebühr verlangt, aber der Besuch lohnt sich, da du hier unglaublich viele Details findest, die aus dem Alltag der Bewohner erzählen.
Die Ausgrabungen sind längst nicht abgeschlossen, weswegen nicht alle Bereiche zugänglich sind. Zum Schluss bekommst du von hier oben einen super Überblick von dem ganzen Gelände.
4. Die Kuretenstraße
Hinter der Celsus-Bibliothek führt die Kuretenstraße den Hügel hinauf in einen weiteren Stadtteil. Hier wohnten einst berühmte und wichtige Bürger der Stadt und entlang der Straße säumten sich zahlreiche Ladengeschäfte, deren Grundmauern auch heute noch zu sehen sind.
5. Der Hadrianstempel
Der Hadrianstempel wurde aus Teilen aus dem 4. Jahrhundert wieder zusammengesetzt. Er war ein Geschenk eines Bürgers an die Stadt Ephesos und dem römischen Kaiser Hadrian bei seinem Besuch der Stadt gewidmet.
Zum Schluss möchte ich dir noch ein paar Informationen und Empfehlungen für deinen Besuch in Ephesos geben.
Der Eintritt kostet etwa 10 Euro (derzeit etwa 196 TL, Stand Ende 2022). Von April bis Oktober ist der Park von 8-19 Uhr geöffnet. Die letzten Tickets werden um 18.30 Uhr verkauft. Im Winter sind die Öffnungszeiten auf 8-17 Uhr begrenzt und der letzte Einlass ist um 16.30 Uhr.
Für deinen Besuch im Sommer würde ich dir unbedingt empfehlen, die Mittagszeit zu meiden. Am späten Nachmittag hat das Licht außerdem sehr schöne Schatten auf die vielen Reliefs geworfen, die dadurch noch viel besser zur Geltung kamen.
Außerdem empfehle ich dir unbedingt für ausreichend Sonnenschutz zu sorgen und viel Wasser mitzunehmen. Es gibt im Eingangsbereich zur Not aber auch ein paar Läden, die Getränke verkaufen.
Und wenn du dann nach einem langen Tag noch Lust hast, ein paar echt gefälschte Uhren zu kaufen, kannst du das hier sogar auch tun.
Warst du auch schon mal dort und hast du weitere Ephesos Tipps parat? Hinterlasse uns einen Kommentar.
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