Der Isaan ist eine Region im Nordosten von Thailand. Touristisch noch ziemlich unerschlossen, was zur Abwechslung ganz schön ist. Im heutigen Reisebericht möchte ich dir diesen größtenteils ländlichen Teil von Thailand etwas näher bringen.
Isaan Reisebericht – ein Einblick in das ländliche Thailand
Ich bin jetzt das dritte Mal hier gewesen, genauer gesagt in einem kleinen Dorf in der Nähe der zweitgrößten Stadt des Isaan – Khon Kaen. Dadurch, dass ich bei der Familie meiner Freundin untergekommen bin, bekomme ich einen sehr guten Einblick in das noch einfache Leben hier.
Grundsätzlich ist hier nicht viel los und dennoch kannst du hier noch einiges vom ursprünglichen Thailand sehen und erleben.
Auf dem Land
Viele der Einheimischen gehen noch einfachen Tätigkeiten nach. Sie bauen Reis, Chilis, Zuckerrohr und Sonstiges an, verkaufen die Ware auf dem Markt oder betreiben kleine Shops. Das reicht vielleicht nicht um reich zu werden, aber für das tägliche Leben allemal.
Die Häuser, in denen die Leute wohnen, sind oft noch nicht komplett fertig. Hier wird eben weiter gebaut, sobald genug Geld da ist – in Deutschland würde wohl niemand in ein unfertiges Haus einziehen.
Hin und wieder kommen auch ein paar Verkäufer mit dem Roller vorbei und verkaufen ihre Ware sozusagen frisch vom Feld. 😉
Ansonsten ist das Leben hier wirklich ruhig und entspannt. Aber da ich gerne etwas von der Umgebung sehen möchte, machen wir fast täglich mit dem Roller kleinere Ausflüge, falls man das so nennen kann. Die Straßen sind hier verdammt ruhig und es gibt sehr wenig Verkehr und ich kann die Landschaft mit den Reisfeldern, Bananenbäumen und Palmen super genießen. Oft sind wir gefühlt alleine auf dieser Welt unterwegs!
Das Essen
Die hier lebenden Thais sind zum Großteil Selbstversorger. Wie schon gesagt, der Reis wird selbst angebaut, Hühner gibt es auch fast überall. Papayas für den berühmten Som Tam (Papaya Salad), im Isaan auch Tam Bak Hoong genannt, hängen an den Bäumen. Das restliche Essen wird auf dem Markt gekauft oder auch gerne mal gefangen. Wie z.B. Insekten zum Grillen, Fisch, Frösche und auch Schlangen gibt es hier mal. Leider war die Schlange schon so zerkocht, dass ich keine guten Bilder machen konnte. Wird hoffentlich nachgeholt. Geschmeckt hat sie wie zähes Hühnchen!
Und so sieht dann ein normales Essen zu Hause im Isaan aus. Auf dem Boden sitzen, ein paar verschiedene Gerichte und den obligatorischen Khao Niao (Sticky Rice = Klebereis) darf ich natürlich nicht vergessen.
Die Attraktion bin ich
Auch etwas ungewöhnlich war es am Anfang für mich, dass nicht die ganzen schönen Tempel, Märkte etc. die Attraktion sind, sondern immer der Farang. Also ich! Farang ist das thailändische Wort für einen Ausländer und davon gibt es hier auf dem Land nun mal nicht so viele.
Bis auf die lustige Tatsache, dass eine der Nachbarinnen mit einem Deutschen verheiratet ist und sie mit ihrem Mann und Sohn im April zur gleichen Zeit zu Besuch war wie ich. Zufälle gibt es wohl…
Die umliegenden Dörfer und Tempel
Thais sind grundsätzlich sehr gläubig und da wundert es mich auch nicht, dass in nahezu jedem kleinen Dorf ein Tempel steht. Manchmal sind diese wirklich richtig klein und beschaulich, manchmal gibt es gleich mehrere Tempel in einem Dorf. Teilweise haben die Tempel riesige Buddha-Statuen und sind wirklich wunderschön gestaltet. Wenn du, wie ich, auf Tempelanlagen stehst, dann kannst du hier ein paar richtig schöne Tage in den umliegenden Tempeln verbringen.
Konzerte, Feste und Märkte
Damit das Leben in den Dörfern nicht langweilig wird, gibt es auch reihenweise Veranstaltungen. Samstags gibt es z.B. eine Walking Street im nächstgrößeren Dorf Sam Sung, wo du diverse Leckereien probieren und kaufen kannst.
Bei den vielen buddhistischen Feiertagen in Thailand gibt es dann auch Unmengen an Festen und Konzerten, wo dann die sogenannten Isaan-„Superstars“ auftreten. Wie berühmt die wirklich sind kann ich nicht einschätzen, aber dass jedes Mal von Superstar die Rede ist, finde ich schon ein wenig lustig.
Und dann gibt es im April noch das thailändische Neujahrsfest Songkran. Auch als Wasserfest bekannt, denn du läufst hier den ganzen Tag eigentlich nass durch die Gegend. Die Kinder spielen alle mit Wasserpistolen und Eimern und den „Wasserduschen“ kannst du nicht wirklich ausweichen. Gerade in den größeren Orten machen dasselbe aber auch viele Erwachsene!
Doch auf einem thailändischen Dorf wird Songkran natürlich noch anders gefeiert. Hier wird sich zum Mittag im Dorf versammelt und die Hände der älteren Leute mit Wasser übergossen. Es wird in den Tempel zum Beten gegangen oder durch das Dorf gezogen um Spenden für, wie sollte es anders sein, dem Tempel zu sammeln. Eine ruhigere Art Songkran zu verbringen als in den Touristenorten und trotzdem sehr interessant.
Im zweiten Teil werde ich dich mit nach Khon Kaen nehmen, denn die Stadt hat neben ihrer Geschichte auch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Hier geht es weiter zu Teil 2
Warst du auch schon mal im Isaan? Was hast du dort erlebt? Ich bin gespannt wie es dir erging! Also kommentiere den Artikel am besten jetzt.
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Tobi
Hi, ich bin Tobi, Autor, leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer dieses Blogs. Seit 2013 bin ich viel in der Welt unterwegs, meist in Südostasien, aber teilweise auch in Europa. Die thailändische Insel Koh Phangan hat sich dabei zu meiner Homebase entwickelt, wenn ich nicht gerade auf Reisen bin. Erfahre mehr auf unserer Über uns Seite.
Hallo Tobi,
ein sehr informativer Artikel. Bin zur Zeit selber im Isan, südlich von Surin. Die Landschaft in ihrer Stille und Weite gefällt mir sehr gut. Als Farang ist man nicht mehr ganz so die Sensation es gibt mtlw. auch hier eine ganze Menge von Expats. Die Menschen sind sehr freundlich und was mich als Fotograf besonders freut, sie freuen sich wenn man sie fotografiert. Es wundert mich aber immer wieder, dass es in größeren Städten wie Surin Einkaufscentren und Baumärkte gibt die sich nicht vor unseren zu verstecken brauchen.
Grüße aus dem Isan unter blauem Himmel sitzend bei 30 Grad ?
Vielen Dank für deinen Kommentar und die Eindrücke aus Surin. Meine Empfindung ist auch die, dass die Menschen im Isaan noch freundlicher sind. 🙂
Grüße aus Surat Thani
Marcel
Ich denke es ist manchmal ein Trugschluss, dass es nur sehr wenige Ausländer im Isarn gibt.
Fast von jeder Familie höre ich dann diese Tante oder Cousine ist mit einem weißen Mann verheiratet etc.
Ich habe einmal gelesen, dass gut 1/3 der Haushalte im Isarn hauptsächlich von Ausländern finanziert werden.
Das heißt entweder da Arbeit jemand in Pattaya etc oder hat schon einen Ausländer geheiratet, welcher die gesamte
Familie unterstützt.
Anfangs ist das mit dem Farang als Attraktion zwar ganz witzig aber irgendwann geht das auch voll auf die Nerven.
Trotzdem finde ich die Leute im Isan meist viel freundlicher und neugieriger als zB in Bangkok.
Schöner Artikel. Ich fahre in diesem Jahr das erste Mal dorthin. Meine Freundin will mich ihren Eltern vorstellen etwas ländlich abgelegen von Khon kaen. Deine schönen Bilder haben mir schon mal einen ersten Eindruck gegeben. Schreib ruhig weiter von deinen Eindrücken. Das ist sehr interessant.
LG aus Deutschland
Rolf
Vielen Dank Rolf. Ist schon ein bisschen ruhiger dort auf dem Land, aber trotzdem sehr interessant, wie ich finde. 😉 Ich wünsche dir viel Spaß!
Liebe Grüße
Tobi
Toller Artikel! Ich bin auch selber viel im Isaan unterwegs, nicht so weit weg von deinen “Zuhause” (Udon Thani). Im Isaan kann man wirklich gut entspannen und neue Kräfte für die Weiterreise sammeln. Werde deinen Blog auf jeden Fall weiter verfolgen.
Hi Armin,
vielen Dank für dein Lob! 🙂 Udon Thani ist nicht so weit weg das stimmt wohl und ich möchte da auch unbedingt nochmal hin.
Viele Grüße aus Phuket
Tobi
Hallo Tobi
Du hast einen sehr schönen schreibstiel und wundervolle Fotos in deinem Blog.
Wenn Du/Ihr mal in der gegend Ubon Ratchathani seid gib ein zeichen. Würde mich sehr freuen Euch kennenzulernen.
Nette grüsse aus Phibun-Mangsahan
Jürg
Hi Jürg,
erstmal vielen Dank für dein Lob! Freut mich sehr 🙂
Wenn wir mal in der Nähe von Ubon Ratchathani sind sehr gerne. Dann melde ich mich auf jeden Fall. Bis jetzt war ich noch
nie dort, aber angucken würde ich mir das doch gerne mal!
Viele Grüße aus Chiang Mai
Tobi