Ipoh ist eine der größten Städte in Malaysia, steht aber trotzdem bei den meisten Reisenden nicht auf dem Plan. Die “Stadt der Millionäre”, wie Ipoh aufgrund des reichen Zinnvorkommens in den 1920er und 30er Jahren manchmal genannt wird, hat aber eine Menge zu bieten.
Die Stadt liegt auf dem Weg von den Cameron Highlands nach Penang und eignet sich hervorragend für einen Zwischenstopp. Wunderschöne alte Kolonialgebäude und jede Menge Streetart machen Ipoh wirklich sehenswert.
Ipoh – entdecke die Stadt auf dem Heritage Trail
Weiterhin kannst du in Ipoh z.B. beeindruckende Höhlentempel entdecken. Was du in Ipoh nicht verpassen solltest und was wir in dieser Stadt bei unserer Malaysia-Reise erlebt haben, erfährst du hier.
Anreise nach Ipoh
Der Sultan Azlan Shah Airport liegt etwa 6 Kilometer außerhalb der Innenstadt von Ipoh und wird momentan nur von kleineren Airlines wie z.B. Firefly, Malindo Air oder Tigerair angeflogen. Diese Flüge kannst du entweder aus Singapur oder aus Johor Bahru nehmen. Eine Übersicht findest du bei Skyscanner.
Ipoh wird auch auf zwei verschiedenen Strecken von Kuala Lumpur oder von Butterworth/Penang bedient. Von der Hauptstadt Kuala Lumpur gibt es den ETS (Electric Train Service) vom Hauptbahnhof KL Sentral. Die Züge fahren über 15 mal täglich und ein Ticket kostet je nach Zug 25 RM oder 35 RM. Von Butterworth, dem Ort auf dem Festland vor Penang, fährt 10 mal täglich der ETS Train nach Ipoh. Die Tickets kosten je nach Zug zwischen 23 RM und 42 RM.
Das Amanjaya Bus Terminal wird von vielen verschiedenen Städten des Landes angefahren. Darunter natürlich Kuala Lumpur, die Cameron Highlands oder Penang. Es liegt ungefähr 15 Kilometer außerhalb des Zentrums von Ipoh. Die Busse fahren sehr regelmäßig in alle Ecken des Landes. Alle Infos zu Abfahrtszeiten und Tickets gibt es bei 12go.asia.
Wir haben auf unserer Fahrt von den Cameron Highlands nach Ipoh und weiter nach Penang übrigens Perak Transit benutzt. Die Angestellten an den Ticketschaltern waren sehr freundlich und hilfsbereit und die Busfahrt verlief auch ohne Komplikationen. Wir können die Firma nur empfehlen.
Hinweis: Um vom Flughafen, Bahnhof oder dem Bus Terminal zu deinem Hotel zu kommen, empfiehlt es sich ein Taxi zu nehmen. Die Fahrer schalten ihr Meter meistens nicht ein, so dass du etwas verhandeln musst. Der Standardpreis bewegt sich bei etwa 25 RM für eine Fahrt.
Übernachtung in Ipoh – unser Hoteltipp
In der Innenstadt von Ipoh findest du eine große Auswahl von günstigen Unterkünften. Wir haben im French Hotel übernachtet und waren sehr zufrieden. Die Zimmer waren nicht besonders groß, dafür aber sehr sauber und modern eingerichtet. Auch das Personal war immer super freundlich. Besonders gut hat uns die Lage gefallen, denn wir konnten von hier aus viele Ziele einfach zu Fuß erreichen.
Weitere Hotels in Ipoh findest du auf dieser Seite.
1. Heritage Trail
Ipoh ist durch den Fluss Kinta in zwei Teile gegliedert, die historische Altstadt und die Neustadt. In der Altstadt liegt auch der berühmte Heritage Trail, auf dem du viele der Sehenswürdigkeiten und alten Kolonialgebäude erkunden kannst.
Der Heritage Trail ist eine super Möglichkeit, wie du Ipoh zu Fuß erkunden kannst. Eine Karte dafür findest du entweder hier oder aber in der Touristeninformation in der Nähe des großen Rasenfeldes, das ursprünglich zur britischen Kolonialzeit als Cricketfeld diente.
Ein guter Ausgangspunkt ist der wunderschöne Bahnhof von Ipoh, der unter Einheimischen auch als das Taj Mahal von Ipoh bezeichnet wird. Hier findest du nämlich nicht nur den Bahnhof, sondern gegenüber auch den High Court oder die Town Hall.
Wenige Meter weiter liegen gleich die nächsten zwei Highlights. Die Sultan Idris Shah II Moschee und der Birch Memorial Clock Tower.
Die Moschee ist die Staatsmoschee des Bundesstaates Perak, dessen Hauptstadt wiederum Ipoh ist. Sie wurde 1978 vom namensgebenden Sultan Idris Shah II eröffnet und ist heute besonders zum Freitagsgebet sehr gut besucht.
Der 1909 erbaute Birch Memorial Clock Tower, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Ipoh, liegt direkt gegenüber der Sultan Idris Shah II Moschee. Er wurde in Gedenken an James WW Birch erbaut, der der erste britische Einwohner Ipohs war und 1875 einem Attentat zum Opfer fiel und ermordet wurde.
Tipp: Neben dem Birch Memorial Clock Tower gibt es eine Art Food Court, wo du viele Gerichte der malaysischen Küche probieren kannst. Hier gehen viele Besucher der Moschee essen und die Leute sind sehr freundlich. Günstiges und authentisches Essen, das du dir nicht entgehen lassen solltest. Außerdem ist Ipoh bekannt für seinen White Coffee, den du dort unbedingt mal probieren solltest.
Der Heritage Trail zieht sich so weiter durch die Altstadt und du kannst viele weitere Kolonialgebäude entdecken, wie z.B. das Majestic Hotel, die Straits Trading Company, die Padang Moschee oder den Ipoh Club.
Teilweise findest du auch aufgemalte Fußspuren auf den Gehwegen, denen du folgen kannst. Der nächste tolle Stopp, den wir dir empfehlen können ist das Roquette Cafe. Hier kannst du dir eine Pause und etwas zu trinken gönnen und dabei noch etwas Kunst im Inneren bewundern.
Ein weiteres Highlight ist die kleine und schmale Concubine Lane. In dieser kleinen Gasse findest du charmante Restaurants sowie einige Souvenirshops, die dich weiter in den Bann des historischen Ipohs ziehen. Die Stadt weiß wirklich zu beeindrucken.
2. Altstadt von Ipoh
Abseits des Heritage Trails ist die Altstadt aber nicht weniger interessant. Sie hat absolut schöne Häuserfassaden zu bieten, die du einfach auf einem Spaziergang, wenn du dich ein bisschen durch die Altstadt treiben lässt, entdecken wirst.
Auch die Market Lane, eine Parallelstraße zur Concubine Lane solltest du nicht verpassen. Mit ihren bunten Regenschirmen und den tollen Malereien an der Wand gehört sie für mich zu einer der schönsten Gassen der Altstadt.
3. Streetart in Ipoh
Viele Reisende fahren nach Penang aufgrund der beeindruckenden Streetart, aber auch Ipoh hat jede Menge der künstlerischen Werke zu bieten. Einige davon sind auf einer Karte verzeichnet, die dir zeigt wo diese Streetart auf dem Ipoh Mural Art Trail in der Altstadt zu finden ist.
Aber nicht jedes Stück Streetart ist auf dieser Karte verzeichnet, so dass du viele weitere Bilder bei einem Bummel durch die Altstadt oder sogar am Anfang der Neustadt, direkt nach den Brücken über den Kinta Fluss, entdecken kannst. Streetart von Bruce Lee, Nelson Mandela und vieles mehr.
Hinter jeder neuen Ecke und in vielen kleinen Gassen kannst du neue Stücke sehen und viele tolle Bilder machen. Wir können dir nur raten, dich ein bisschen durch Ipoh treiben zu lassen, wenn du dich für Streetart interessierst. Es mögen zwar weniger Bilder als in Penang sein, aber trotzdem sind diese genau so schön und faszinierend gemacht.
4. Die Tempel von Ipoh
Ipoh ist neben der Altstadt auch berühmt für seine Höhlentempel. Die drei bekanntesten Tempel sind der Kek Lok Tong, Sam Poh Tong und der Perak Tong. Die ersten beiden kannst du sehr gut zusammen besuchen. Der Perak Tong liegt leider etwas weiter entfernt, weshalb wir ihn auf diesem Besuch ausgelassen haben.
Der Kek Lok Tong ist der erste Höhlentempel, den wir besucht haben. Er wird seit 1920 als Ort der Verehrung genutzt. Im Inneren des riesigen Kalksteinfelsen kannst du viele Stalaktiten und Stalagmiten sehen sowie einige Statuen von chinesischen Buddhas und Bodhisattvas.
Das besondere dieser Tempelanlage ist jedoch der große Garten mit einem Teich, der sich im Inneren befindet. Wenn du durch die Höhle hindurch gehst, kommst du in einen angenehm ruhigen Garten. Er wird von den Einheimischen genutzt, um Sport zu treiben oder einfach um sich zu entspannen.
Auf dem Weg zum zweiten großen und bekannten Tempel, dem Sam Poh Tong, liegen noch zwei weitere Höhlentempel. Der Ling Sen Tong und Nam Tian Tong. Hier kannst du einen kurzen Stopp einlegen und dir die Anlagen sowie die Höhlen mit Statuen im Inneren anschauen.
Der Sam Poh Tempel gilt als der bekannteste Höhlentempel von Ipoh. Er wurde schon 1912 gegründet und ist einer der meistbesuchten Tempel von Touristen. Da in Ipoh aber kein großer Touristenandrang herrscht, brauchst du dir keine Sorgen machen, dass der Tempel zu voll ist. Bei unserem Besuch waren nur eine Handvoll Touristen neben uns vor Ort.
Von Außen ist der Sam Poh Tong sehr beeindruckend, aber auch das Innere lässt sich gut besichtigen. Dort findest du neben einem weiteren von Felsen umgebenen Tempelgebäude einen Schildkrötenteich. Die Ruhe und die natürliche Umgebung lassen diese Höhlentempel sehr faszinierend wirken.
Info: Am besten lässt sich diese Tour mit einem Taxi in Ipoh machen. Wie immer ist der Preis auch hier Verhandlungssache. Wir haben inklusive der abschließenden Fahrt zum Amanjaya Bus Terminal 60 Ringgit bezahlt für eine knapp dreistündige Tour. Die Tempel kannst du übrigens alle kostenlos besuchen. Eine Spende ist jedoch gerne gesehen.
5. Nachtleben in Ipoh
Das Nachtleben in Ipoh kannst du eigentlich nicht als solches bezeichnen. Zumindest sind die Ausgehmöglichkeiten ein wenig eingeschränkt, denn sobald die Sonne untergeht wird es extrem ruhig in der Stadt. Trotzdem gibt es zwei Dinge, die wir die empfehlen können.
Zum einen wäre dort das beliebte Tauge Ayam Essen. Eine Spezialität in Ipoh. Ein beliebtes Restaurant dafür wäre das Lou Wong in der Jalan Yau Tet Shin. Dort ist immer etwas los und das Restaurant ist sehr voll. Das ist jedoch nicht schlimm, denn es spricht für das gute Essen. Außerdem gibt es ausreichend Sitzmöglichkeiten.
Die Gegend um Lou Wong wird auch gerne als Nachtmarkt bezeichnet, jedoch waren dort bei unserem Besuch nur diverse Restaurants und keine weiteren Verkaufsstände. Zum Essen empfehlenswert, zum Shoppen eher nicht.
Bei der Bestellung musst du dir keine großen Gedanken machen, was du denn nun bestellst. Denn es gibt nur ein Gericht – Tauge Ayam. Das ist gebratenes Hühnchen in einer Sojasoße mit Frühlingszwiebeln. Dazu gibt es Sprossen von Mung-Bohnen, bei uns auch gerne als Sojasprossen bezeichnet, sowie entweder Reis oder Nudeln. Unbedingt probieren, denn es ist sehr lecker!
Weiterhin gibt einige Märkte in Ipoh, die du besuchen kannst. Der Gerbang Malam ist der berühmteste und ganz in der Nähe des Lou Wong Restaurants zu finden.
Einen weiteren Markt am Wochenende findest du in der Nähe der Brücke auf der Jalan Sultan Iskandar. Wenn du der Brücke von der Altstadt in Richtung Neustadt folgst, siehst du links in der Hala Pasar Baru einen Markt, der sich über zwei weitere Straßen zieht.
Auf diesem Markt triffst du größtenteils nur Einheimische, die dort Kleidung, Accessoires oder Sonstiges kaufen. Auch jede Menge Essensstände gibt es, so dass du dich dort durch die malaysische Küche probieren kannst. Am Wochenende auf jeden Fall einen Besuch wert.
Fazit
Ipoh hat uns absolut positiv überrascht. Es war eigentlich das Ziel, was wir eventuell auf unserer letzten Malaysia-Reise streichen wollten. Im Nachhinein sind wir sehr froh dies nicht getan zu haben, denn ein Besuch in Ipoh lohnt sich absolut!
Wenn du z.B. wegen der faszinierenden Streetart nach Penang willst, dann ist auch ein Stopp in Ipoh genau das richtige. Auch hier kannst du nämlich viel Streetart entdecken und stößt immer wieder auf neue Bilder. Ebenfalls die alten und super erhalten Kolonialgebäude sind sehr beeindruckend.
Außerdem ist Ipoh touristisch noch nicht so überlaufen, wie es Penang teilweise ist. Hier kann es auch mal vorkommen, dass du über den ganzen Tag keinen anderen westlichen Touristen zu Gesicht bekommst. Ipoh ist definitiv eine Empfehlung und noch ein Stück echtes, authentisches Malaysia.
Warst du schon mal in Ipoh oder möchtest du die Stadt gerne besuchen? Was hat dir besonders gefallen? Wir freuen uns auf ein Kommentar von dir.
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Tobi
Hi, ich bin Tobi, Autor, leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer dieses Blogs. Seit 2013 bin ich viel in der Welt unterwegs, meist in Südostasien, aber teilweise auch in Europa. Die thailändische Insel Koh Phangan hat sich dabei zu meiner Homebase entwickelt, wenn ich nicht gerade auf Reisen bin. Erfahre mehr auf unserer Über uns Seite.
Hallo, lieber Tobi !
Toller Bericht, bin durch Zufall darauf gestoßen. Ipoh werde ich definitiv in eine meiner nächsten Reisen einbauen.
Was meinst du, wie viele Tage sollte man sich dafür Zeit nehmen ? Reichen 2 Nächte oder ist das zu wenig ?
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Gerda,
danke für deinen Kommentar. 2 Nächte sollten auf jeden Fall in Ipoh reichen und so kannst du alle in unserem Ipoh Artikel erwähnten Sehenswürdigkeiten in Ruhe besichtigen.
Liebe Grüße
Marcel
Hallo Tobi.
Vielen Dank für diese Tipps. Ich werde von 27.Januar bis Ende Februar beruflich in Ipoh sein und bin schon gespannt, was ich nebenbei so entdecken kann, auch wenn dafür höchstens am Wochenende Zeit ist.
Viele Grüße aus Münster
Nick
Hallo Nick,
für die meisten Sehenswürdigkeiten in Ipoh reicht sogar schon ein Wochenende. 🙂 Wir waren auch nur ein paar Tage dort und einige Sachen lässt du zur Not einfach aus.
Viele Grüße
Marcel
Hi Nick,
ist wirklich eine schöne Stadt. Wir wünschen dir trotz Arbeit viel Spaß.
Viele Grüße,
Tobi
Wir haben nur einige Stunden Zeit, um Ipoh zu besuchen. Gibt es eine Gepäckaufbewahrung?
Meinen Recherchen zufolge gibt es keine am Bahnhof.
Vielen Dank für eine Antwort!
Viele Grüße aus Nürnberg,
Birgit
Hallo Birgit,
leider haben wir auch keine Info zu einem Gepäck-Aufbewahrungsservice in Ipoh, da wir so etwas nie gebraucht haben.
Falls ihr aber ein ganzes Taxi mietet, das euch in dieser Zeit herumfährt, könntet ihr das Gepäck einfach im Taxi lassen, während ihr die Sehenswürdigkeiten Ipohs besucht. So haben wir es an einem Tag auch gemacht, bevor wir danach weitergereist sind.
Viele Grüße
Marcel
Schlechterer Artikel eurer Seite. Besonders der Abschnitt “Nachtleben” ist ja ein Witz. Keine Erwähnung der zahlreichen Bars (und auch Clubs) in der drittgrößten Stadt Malaysias. Stattdessen redet er von Hühnchen und Sojasprossen. Langweilig
Danke für den Kommentar, aber für uns ist das Nachtleben nicht so wichtig. Die meisten Touristen, die nach Malaysia kommen (insbesondere Ipoh), interessieren sich nicht sonderlich für Clubs und Bars.
Wenn du nicht anscheinend völlig ahnungslos wärst, wüsstest du, dass gerade in Ländern wie Malaysia abends das Ausgehen zum Essen ein wichtiger Teil des Nachtlebens und der Kultur ist – und Tauge Ayam ist eben eine beliebte lokale Spezialität. Ebenso gehören Nachtmärkte zu lokalen Kultur.
Jedoch hast du natürlich Recht, Ipoh hat als eine der größten Städte Malaysias durchaus einige Ausgehmöglichkeiten in Bezug auf Clubs und Bars und diese werden bei der jüngeren Generation immer beliebter. Wir selbst hatten jedoch keine Zeit dafür und finden es in diesem Artikel auch überhaupt nicht wichtig.
Viele Grüße
Marcel
Wir sind gerade in Ipoh angekommen und schon genauso begeistert wie du. Die Stimmung ist so ganz anders als in anderen Städten Malaysias. Danke für die Tipps der Nachtmärkte die werden wir auf jeden Fall ausprobieren.
Hi ihr beiden,
freut mich, dass es euch auch so gefällt. Viel Spaß weiterhin.
Viele Grüße aus Lombok,
Tobi