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Eine der ersten Touren, die ich während meiner Zeit in Australien machte, war ein Ausflug nach Kangaroo Island. Die Känguru-Insel liegt nur 45 Minuten von der Südküste des Landes entfernt. Es war einfach großartig und der perfekte Auftakt für meinen Aufenthalt in diesem wunderschönen Land!
Wenn du eine Tour auf Kangaroo Island planst, solltest du beachten, dass es auf der Insel keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Du musst also entweder mit einem Auto anreisen, vor Ort ein Auto mieten oder eine geführte Tour buchen, ansonsten wirst du nicht sehr weit kommen. Da ich kein Auto hatte, entschied ich mich für eine geführte Tour ab Adelaide. Nach einer 1,5-stündigen Busfahrt nahmen wir die Fähre von Cape Jervis nach Penneshaw, einem kleinen Ort auf Kangaroo Island.
Kangaroo Island – zwei Tage auf der Känguru-Insel
Insgesamt habe ich zwei volle Tage auf der Insel verbracht. Ich denke, dass es ausreichend war, um das Meiste zu sehen, was die Insel zu bieten hat. Solltest du aber Zeit für einen längeren Aufenthalt haben, findest du mit Sicherheit noch einige weitere Aktivitäten auf Kangaroo Island! Natürlich gibt es dort Unmengen an wunderschönen Stränden, aber die Insel hat noch vieles mehr zu bieten. Hier sind meine Top 5 Aktivitäten, die ich jedem Besucher empfehlen würde.
1. Little Sahara
Der erste Stop führte uns zur Little Sahara, einer kleinen Dünenlandschaft von nur knapp zwei Quadratkilometern an der Südküste der Insel. Die Dünen wurden über die letzten 7.000 Jahre durch den Sand geformt, der vom Wind von der Küste ins Landesinnere getragen wird. Der Sand ist extrem weich und so weiß, dass er in der Sonne fast aussieht wie Schnee!
Obwohl sich das Gelände in Privatbesitz befindet, kannst du die Dünen kostenlos besuchen. Wenn du aber ein Board oder einen Schlitten leihen willst — was den Ausflug erst lohnenswert macht! — musst du eine Gebühr zahlen. Im Gegensatz zu den meisten Skigebieten gibt es hier allerdings keinen Lift, der dich auf den Berg bringt, sondern du musst dein Board selbst zur Spitze (oder so weit du es eben schaffst) tragen. Wie bereits gesagt, ist der Sand sehr, sehr weich und du wirst beim Laufen bis zu den Knien einsinken oder sogar wieder ein wenig zurückrutschen.
Ich würde mich selbst als gute Skifahrerin bezeichnen, aber stand erst ein- oder zweimal in meinem Leben auf einem Snowboard. Das erklärt vielleicht, weshalb ich so oft mit dem Gesicht im Sand gelandet bin! Eine Lektion, die ich sehr schnell gelernt habe, war, dass du auf keinen Fall schreien solltest, wenn du fällst — außer du möchtest eine Handvoll australischen Sand probieren. Ich habe mehrere Male versucht den Berg runter zu boarden, bevor ich beschlossen habe, das den Profis zu überlassen und auf einen Schlitten umgestiegen bin. Das war sehr viel leichter und hat mehr Spaß gemacht.
2. Flinders-Chase-Nationalpark
Der Flinders-Chase-Nationalpark ist eine raue Wildnis im Westen von Kangaroo Island. Im Park befinden sich viele der Hauptattraktionen der Insel, einschließlich der Remarkable Rocks und des Admirals Arch, sowie viele Wildtiere und eine große Anzahl an Wanderwegen. Du kannst immer noch die Überreste des großen Buschfeuers von 2007 sehen, das über 60 Prozent des Parks zerstörte, aber nichts an der Schönheit des Parks änderte.
Ich hätte den Park gerne noch mehr erkundet, denn basierend auf dem, was ich gesehen habe, ist es eine fantastische Landschaft. Wenn du kannst, solltest du auf jeden Fall mehr Zeit dort einplanen.
Achte aber gut darauf, wohin du trittst! Während ich im Park herumlief, sah ich eine recht große, schwarze Schlange nur wenige Meter von mir entfernt. Da ich kein großer Freund von Reptilien bin, habe ich Abstand gehalten, aber war dennoch mutig genug, ein Foto zu machen. Später habe ich herausgefunden, dass es sich dabei um eine Black Tiger Snake handelte, die zu den giftigsten Schlangen der Welt gehört.
3. Remarkable Rocks
Eines der Highlights im Flinders-Chase-Nationalpark sind die Remarkable Rocks. Es handelt sich dabei um eine Ansammlung großer Granitblöcke auf einer Klippe, die über die letzten 500 Millionen Jahre von Wasser und Wind einzigartig geformt wurden.
Du kannst auf der Klippe herumlaufen und sogar auf die Steine klettern, um die einzigartige Aussicht zu genießen. Es ist wohl am besten, früh morgens oder später am Abend zu kommen, um die Menschenmassen zu vermeiden und die Sonne auf- oder untergehen zu sehen. Die Steine sind von orangefarbenen Flechten überzogen, die in der Sonne golden leuchten.
Pass aber auf, wenn du um die Granitblöcke herumläufst, dass du nicht zu nah an den Rand der Klippe kommst. Die Klippen sind oft rutschig und du kannst leicht fallen. Trotz der vielen Warnhinweise, gibt es wohl immer wieder Touristen, die über die Klippe ins Meer stürzen. Aufgrund der starken Wellen und der schroffen Felswände ist es sehr unwahrscheinlich, dass du lebend wieder aus dem Wasser kommst.
4. Admirals Arch
Admirals Arch liegt ebenfalls im Flinders-Chase-Nationalpark, nur wenige Minuten von den Remarkable Rocks entfernt. Um zum Bogen selbst zu kommen, musst du einem breiten Holzsteg folgen, der über die Klippen und an die Küste führt. Während der Blick vom Weg aus wirklich fantastisch ist, fand ich den Bogen selbst ein wenig enttäuschend. Ähnlich wie die Remarkable Rocks wurde er in den letzten Jahrtausenden von Wind und Wetter geformt und hat einige versteinerte Baumwurzeln, die von der Decke hängen.
Wenn du deinen Besuch für den späten Nachmittag planst, wirst du das Gelände hauptsächlich für dich haben, da die meisten Touristenbusse schon wieder gefahren sind. Jedoch scheint abends die Sonne genau durch den Bogen, was es schwer macht, etwas zu sehen.
Der Hauptgrund, weshalb es der Admirals Arch dennoch auf meine Top 5 Liste schafft, ist, dass man eine neuseeländische Seelöwenkolonie vom Weg aus beobachten kann! Diese verspielte Spezies ist eher klein und lebt bevorzugt an steinigen Küstenabschnitten, genau wie rund um den Admirals Arch.
Während unseres Besuchs waren sie gerade sehr aktiv und es war sehr unterhaltsam ihnen beim Spielen zuzuschauen. Wenn du Glück hast, kannst du von auch Delfine und — zwischen Mai und Oktober — Wale sehen.
5. Wildtiere beobachten
Meine zwei Tage auf Kangaroo Island waren voll von Begegnungen mit den verschiedensten Wildtieren. Nach Angaben der offiziellen Website der Insel leben mehr als 1.500 verschiedene Tiere auf der Insel. Einige davon sind in keinem anderen Teil Australiens zu finden.
Beginnen wir mit den offensichtlichsten Wildtieren, denn die Insel hat ihren Namen aus gutem Grund: Kängurus und Wallabys! Du musst dir wirklich keine große Mühe geben, nach ihnen Ausschau zu halten, denn sie sind überall und trauen sich auch sehr nah an den Menschen heran.
Während eines Barbecues waren wir von unzähligen Kängurus und Wallabys umkreist, die versuchten, auch einen Bissen abzukriegen! Während unserer Mittagspause im kleinen Ort American River an Tag zwei, konnten wir außerdem einige schöne Pelikane und (aus der Ferne) auch Delfine beobachten.
Mehr als ein Drittel von Kangaroo Island ist den Nationalparks und dem Artenschutz gewidmet, beispielsweise der Seal Bay Conservation Park. Gegen eine Eintrittsgebühr kannst du hier die prachtvollen australischen Seelöwen sehen, von den kleinsten bis hin zu großen Bullen.
Der Betrag ist es wert bezahlt zu werden, da er für die Instandhaltung des Schutzgebiets sowie die Forschung genutzt wird. Während wir dort waren, sahen wir einen sehr kleinen Seelöwen, der über den Strand robbte und nach seiner Mutter rief, die nirgends zu sehen war. Es war wirklich herzzerreißend und ich hoffe sehr, dass er sie gefunden hat.
Wir besuchten außerdem das Hanson Bay Wildlife Sanctuary, welches zahllosen Tieren ein Zuhause bietet, darunter auch vielen nachtaktive Arten. Wir besuchten das Sanctuary hauptsächlich wegen der Koalas, die du bei einem Spaziergang durch den Park sehr leicht in den vielen Bäumen entdecken kannst.
Dort habe ich auch gelernt, dass Koalas circa 20 Stunden pro Tag schlafen, zwei Stunden essen und maximal 30 Minuten in Bewegung verbringen — was für ein Leben, oder? Abgesehen von den vielen Koalas und (natürlich) Kängurus, habe ich auch erstmals einen Ameisenigel gesehen, bei denen es sich um einen nahen Verwandten der amerikanischen Ameisenbären handelt.
Über die Autorin
Caroline ist die Gründerin von NextStop24, einer neuen Website zur Reiseinspiration und Bewertung von Destinationen. Sie ist der Meinung, dass kein Reisender stundenlang recherchieren müssen sollte: Das nächste Traumziel sollte mit nur wenigen Klicks ganz einfach gefunden werden. Caroline ist immer bereit für einen Städtetrip oder Strandurlaub, liebt aber auch offene, weite Landschaften wie das australische Outback. Island, Südafrika und Kanada sind nur ein paar der Länder, die sie noch besuchen will.
Warst du schon auf Kangaroo Island? Wie hat es dir dort gefallen? Würdest du auch gerne einmal zur Känguru-Insel? Schreib uns einen Kommentar!
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