Siem Reap verbinden die meisten Reisenden wohl sofort mit Angkor Wat. Doch die Stadt, die ca. 10 Kilometer von Südostasiens größtem See Tonle Sap entfernt liegt, hat noch viel mehr zu bieten.

Viele Touristen strömen nach Siem Reap und die Haupteinkommensquelle der Stadt liegt deshalb auch im Tourismus. Das merkst du deutlich, besonders bei der Masse an Tuk Tuk Fahrern. Trotzdem können wir dir einen Besuch in Siem Reap nur empfehlen.

Siem Reap – das Tor zu den Angkor Wat Tempelanlagen

Ein Besuch von Angkor Wat steht in Siem Reap bei fast allen Besuchern hoch im Kurs und auch wir wollten uns die Tempelanlagen unbedingt ansehen. Was es in der Stadt sonst noch abseits von Angkor Wat zu entdecken gibt, erfährst du in den folgenden Tipps für Siem Reap.


Anreise nach Siem Reap

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Siem Reap: Touren und Tickets


1. Besuche die Tempelanlagen von Angkor Wat

Die Nummer 1 unter den Besuchern von Siem Reap, die hier zuerst genannt werden muss, ist natürlich Angkor Wat bzw. der Angkor Archaeological Park. Der Park erstreck sich über 400 km² und gehört seit 1992 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Im Park kannst du jedoch nicht nur Angkor Wat besuchen, sondern auch viele andere Tempel wie Bayon oder Ta Phrom, die sich in der Angkor Thom Anlage befinden. Oder da wären noch Banteay Kdei, Prasat Kravan und viele viele mehr. Die Auswahl ist riesig und fast alle Tempe sind absolut beeindruckend.

Aussicht auf Angkor Wat bei Siem Reap
Der faszinierende Angkor Wat Tempel

Für den Angkor Wat Park musst du jedoch ein Ticket kaufen, welches derzeit 37 $ für einen Tag kostet. Rabatte gibt es, wenn du ein Ticket für mehrere Tage kaufst. Wir hatten z.B. ein 3-Tages-Ticket für 62 $. Der Preis ist wirklich hoch, aber es lohnt sich.

Angkor Wat kannst du entweder auf eigene Faust mit dem Fahrrad oder Roller sowie mit organsierten Touren oder Tuk Tuks erkunden. Mehr über den Angkor Wat Archaeological Park erfährst du demnächst in einem ausführlichen Artikel, inklusive Infos zur Tuk Tuk Anmietung, zum Kaufen der Tickets etc.

2. Erklimme den Phnom Krom

Kommen wir zum ersten Tipp abseits von Angkor – vielleicht kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem noch sehr wenig besucht. Der Phnom Krom Berg mit dem Prasat Phnom Krom Tempel auf der Spitze liegt 12 Kilometer südwestlich von Siem Reap, gehört aber trotzdem noch zum Angkor Wat Park.

Das heißt, um auf den Berg zu kommen, brauchst du ebenfalls ein Ticket für den Angkor Wat Archaeological Park. Mit einem Tuk Tuk für ca. 10-15 $, je nach Verhandlungsgeschick, wirst du an den Fuß des Berges gebracht und auch wieder zurück nach Siem Reap gefahren.

Aussicht auf den Tempel des Phnom Krom mit der DJI Mavic Drohne
Prasat Phnom Krom – der Tempel auf der Spitze des Berges

Nach anfänglichem Treppensteigen führt eine Straße den Berg hinauf. Unterwegs bekommst du tolle Aussichten auf den Tonle Sap Lake und einige schwimmende Dörfer geboten. Am Tempel angekommen, musst du diesen durchqueren und findest dann die Ruinen des Prasat Phnom Krom direkt dahinter.

Sonnenuntergang am Phnom Krom in der Nähe von Siem Reap
Sonnenuntergang am Phnom Krom

Wir haben vor Ort zwei kleine Gruppentouren getroffen, aber waren die meiste Zeit alleine. Besonders lohnt sich der Besuch des Phnom Krom zum Sonnenuntergang, wenn auch die Einheimischen auf den Berg kommen, um die untergehende Sonne zu beobachten. Definitiv ein Ziel, an dem du noch wenige Besucher antriffst.

3. Sieh dir den Preah Ang Chek – Preah Ang Chorm Schrein an

Der Preah Ang Chek – Preah Ang Chorm Schrein ist für viele nicht unbedingt eine Sehenswürdigkeit, hat bei den Kambodschanern jedoch eine sehr große Bedeutung. Der Schrein ist den beiden Buddhas Preah Ang Chek und Preah Ang Chorm gewidmet und wird heutzutage besonders von frisch verheirateten Paaren besucht, da der Besuch ihnen Glück bringen soll. Außerdem beschützen die Statuen die Stadt Siem Reap.

Preah Ang Check und Preah Ang Chorm in Siem Reap

Einer kambodschanischen Legende nach wollten die Khmer Rouge die Statuen in den Siem Reap River werfen, da sie versuchten den Buddhismus in Kambodscha auszulöschen. Als die Truppen jedoch die Statuen anheben wollten, steigerte sich das Gewicht dieser, so dass sie nicht bewegt werden konnten.

Seit 1982 steht dieser Schrein nun direkt neben den Royal Gardens und ist eine große Anlaufstelle für Einheimische. Auch den Segen von Mönchen kannst du hier bekommen. Ein kurzer Besuch ist mit Sicherheit interessant. Viele Touristen wirst du hier aber nicht antreffen, dafür bekommst du einen kleinen Einblick in die kambodschanische Kultur von Siem Reap.

4. Verbringe einen Abend in der Pub Street

Am Abend spielt sich das Leben in Siem Reap in und um die Pub Street herum ab. Du solltest dort auf jeden Fall vorbeischauen. Unzählige Restaurants und Bars reihen sich hier aneinander, in vielen Lokalen gibt es Bier für 0,50 $ oder Cocktails für 1,50 $. Es wird zwar viel Western Food angeboten, aber auch Khmer Food findest du auf den meisten Karten.

Die Pub Street von Siem Reap

Je später der Abend wird, desto mehr ist auf den Straßen los. Ab 22.00 Uhr werden mobile Cocktailbars entlang der Pub Street aufgebaut. Einige Gäste ziehen weiter in die Clubs wie den Temple Club oder die Yolo Bar, aber auch einige Leckereien wie Pancakes oder ausgefallene Dinge wie Insekten kannst du an den Straßenständen probieren.

5. Entdecke die Nachtmärkte von Siem Reap

Nicht nur die Pub Street hat Siem Reap am Abend zu bieten, sondern es gibt auch diverse Nachtmärkte, die du besuchen kannst. Sei es um zu Shoppen, Souvenirs Kaufen oder etwas authentisches Khmer Food zu finden. Die Auswahl ist groß und erweitert das Abendprogramm.

Im Inneren des Art Center Night Market am Fluss von Siem Reap
Der Art Center Night Market

Direkt am Siem Reap River liegt z.B. der Art Center Night Market. Er liegt sozusagen gegenüber des Old Market (Phsar Chas). Während du dem Namen entsprechend hier auch Kunst, Handicraft etc. kaufen kannst, gibt es auch jede Menge anderer Shops, die Kleidung, Souvenirs etc. verkaufen.

Geöffnet ist täglich ab 8.00 Uhr morgens bis 22.00 Uhr nachts. Der Art Center Night Market hat also auch tagsüber geöffnet. Ein Highlight dort sind auch die traditionellen Apsara Tänze, die du dir kostenlos ansehen kannst. Der Beginn ist meist 20.00 Uhr.

Der Original Noon Night Market von Siem Reap

Weitere Märkte wären der Original Noon Night Market (täglich von 12.00 bis 24.00 Uhr geöffnet), der Angkor Night Market (17.00 bis 24.00 Uhr), der Made in Cambodia Market (12.00 bis 22.00 Uhr) oder BB Angkor Market (8.00 bis 22.00 Uhr).

Viele der Märkte befinden sich in der Nähe der Pub Street und du kannst sie zu Fuß erreichen. Ansonsten kannst du immer ein Tuk Tuk anmieten und dich für etwa 1 bis 2 $ dort hinfahren lassen.

6. Schaue dir das Landmine Museum an

Wenn du dich für die jüngere Geschichte von Kambodscha interessierst, dann solltest du dir das Landmine Museum ansehen. Es erzählt die Geschichte von Aki Ra, einem jungen Mann, der mit einem Stock Landminen eingesammelt und ausgestellt hat.

Die Regierung schloss 2007 jedoch sein privates Museum und erlaubte ihm dies an einem anderen Ort wieder aufzumachen. Jetzt ist es im Angkor Wat Nationalpark in der Nähe des Banteay Srey Tempels angesiedelt und kann von Touristen besichtigt werden.

Das Museum beherbergt vier Gallerien, um Besuchern Aki Ras Geschichte zu erzählen und sie über Landminen in Kambodscha aufzuklären. Das Museum ist gleichzeitig das Zuhause von 27 kambodschanischen Kindern, die du mit einem Besuch auch unterstützt. Gute Gründe also, um dort mal vorbeizuschauen.

Geöffnet ist das Landmine Museum von Siem Reap täglich von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr. Der Eintritt kostet 5 $.

7. Besuche den Wat Preah Prom Rath

Der Wat Preah Prom Rath, bei den Einheimischen meist abgekürzt als Wat Prom Rath, ist einer der modernen Tempel in Siem Reap, obwohl er auch schon mehr als 500 Jahre alt ist. Er ist täglich geöffnet und du kannst ihn kostenlos besuchen.

Der buddhistische Wat Prom Rath von Siem Reap

Der Wat Prom Rath ist noch ein aktiver Tempel und so kannst du vor Ort beim Erkunden des Tempelgeländes auch Mönche treffen. Das Gelände ist wirklich schön verziert und definitiv sehenswert.

Der Wat Prom Rath in Siem Reap

Zur Abwechslung, nach den ganzen Tempelruinen von Angkor Wat, ist der Tempel sehr schön anzusehen. Der Wat Prom Rath wird von Touristen wenig besucht und versprüht daher eine sehr ruhige Atmosphäre. Du kannst dir also entspannt das Gelände anschauen. Von der Pub Street zum Tempel sind es ca. 5 Minuten zu Fuß.

8. Genieße den Tag in den schwimmenden Dörfern am Tonle Sap Lake

Wie in der Einleitung erwähnt, liegt der Tonle Sap See, Südostasiens größter Süßwassersee, in der Nähe von Siem Reap. Deshalb eignet er sich auch super als Tages- oder Halbtagesausflug. Das Dorf Chong Khneas ist dabei ein beliebtes Ziel, denn es liegt am Ufer des Sees etwa 15 Kilometer von Siem Reap entfernt.

Schwimmende Dörfer am Tonle Sap Lake

Dort können Besucher ein Boot anmieten und sich durch das schwimmende Dorf fahren lassen. Der Ausflug mit dem Boot dauert in der Regel zwei Stunden. Danach wird an dem Ufer des Tonle Sap relaxt, gegessen und die ruhige und ländliche Atmosphäre genossen. Die Ausflüge kosten ca. 30 $ per Person, inklusive Essen und Bootsfahrt.

9. Probiere das Streetfood in Siem Reap

Genau wie in Thailand, findest du auch in Kambodscha diverse Straßenstände, die Streetfood anbieten. Gerichte wie Lort Char oder gegrillter Tintenfisch am Spieß sind dabei die häufigsten vertreten. Aber du findest auch andere Dinge, wie gegrillten Fisch oder Nömpang, die leckere kambodschanische Alternative zu den Bahn Mi Sandwiches aus Vietnam.

Streetfood Stände in Siem Reap

Trau dich ruhig und probiere ein paar Snacks aus. Wenn du ganz mutig bist, vielleicht ja auch Skorpione oder Spinnen am Spieß. Aber alles andere ist meist auch sehr lecker. Wir essen sehr gerne an Straßenständen und hatten übrigens auch noch nie Probleme damit.

Warst du schon in Siem Reap? Wie hat dir die Stadt gefallen? Hast du noch weitere Tipps für Sehenswürdigkeiten in Siem Reap? Wir freuen uns auf dein Feedback in den Kommentaren.

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Tobi

Hi, ich bin Tobi, Freelancer im Bereich Übersetzungen und Texten, aber vor allem leidenschaftlicher Reiseblogger. Am liebsten bin ich in Südostasien unterwegs und arbeite von den verschiedensten Orten online. Wenn du wissen willst, was ich gerade mache oder wo ich bin, dann folge mir am besten auf Twitter, Instagram oder schaue bei Facebook vorbei.